Becker, Moritz Alois (Ritter von)

* 21.5.1812 Mährisch Altstadt/Mähren (Staré Město pod Snĕžníkem/CZ), † 22.8.1887 Lienz, Tirol/A. Pädagoge.

Becker studierte 1828–1832 in Wien Philosophie und Pädagogik, war ab 1840 als Hauslehrer beim regierenden Fürsten Alois II. Liechtenstein (1796–1858; Vater von Johann II. Liechtenstein) und ab 1850 im Landesschulrat für Niederösterreich tätig. 1859–1867 war er Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, ab 1864 auch Lehrer des Kronprinzen Rudolf und der Erzherzogin Gisela. 1869 wurde er zum Direktor der k. k. Familien-Fideikomißbibliothek bestellt und ging 1872 als Hofrat in Pension.

Becker (in Göll.-A. 3/1, S. 113, als „Mabecker“, in Göll.-A. 4/1, S. 182, als „Schulrat Becker“ und im Register von Göll.-A. 4/4 als „Hofrat Becker“ genannt) spielte für Bruckner in mehreren entscheidenden Situationen eine wichtige Rolle: In seiner Eigenschaft als Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien saß er in der Prüfungskommission bei Bruckners Prüfung am 19./21.11.1861 in der Wiener Piaristenkirche und hat als „Referent des Konservatoriums“ das Zeugnis vom 22.11.1861 mitunterschrieben. Vermutlich war es Becker, bei dem Johann Herbeck für Bruckners Anstellung am Konservatorium intervenierte, und in Angelegenheit der „Affaire St. Anna“ (St. Anna) sprach sich Becker deutlich (weil offenbar verärgert) für eine Einsparung des Bruckner‘schen Postens und dessen Ersetzung durch Eduard Kremser aus.

Schriften
  • (Hg.), Hernstein in Niederösterreich. 2 Bde. Wien 1882 und 1888
  • ethnografische und kulturhistorische Arbeiten in den Publikationen des Vereins für Landeskunde für Niederösterreich
Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 8.4.2019

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Normdaten (GND)

Becker, Moritz Alois (Ritter von): 117581488

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft