Track, Gerhard

* 17.9.1934 Wien/A. Komponist, Dirigent und Musikpädagoge.

Sohn des Komponisten und Kabarettisten Ernst Track (1911–1987). 1942–1948 Wiener Sängerknabe, nach Absolvierung der Lehrerbildungsanstalt Wien Studium an der Wiener Musikakademie, am Pädagogischen Institut und an der Universität Wien. Nach der Anstellung als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben (1953–1958) wirkte Track 1958–1986 als Pädagoge (bis 1969 an der Universität Minnesota) und Dirigent in den USA. Dabei stand er u. a. dem Metropolitan Youth Symphony Orchestra of Minneapolis (1965–1969), dem St. John’s University Men’s Chorus (1965–1969) und dem Pueblo Symphony Orchestra (1969–1986) vor. Mit der Rückkehr nach Österreich war Track ab 1987 Leiter des Wiener Serenaden Orchesters, 1988–1992 Präsident des Österreichischen Komponistenbundes, 1989–1999 Direktor der Musiklehranstalten der Stadt Wien sowie 1986–1996 künstlerischer Leiter der Chorvereinigung Jung-Wien, 1990–2003 des Wiener Männergesang-Vereins und 2001–2005 des World Choral Festivals in Wien.

Track ist zudem weltweit als Dirigent tätig. Seine über 600 Eigenkompositionen und Bearbeitungen bleiben teils im neoklassischen Stil verhaftet, teils komponierte er aber auch Werke mittels Zwölftontechnik.

Bereits 1958 zeigte Track seine Bewunderung für Bruckner durch den für Orchester komponierten Hymnus. Hom[m]age an Anton Bruckner (Hommagen), der am 26.7.1958 in Wien unter Haymo Täuber (1908–1995) durch die Wiener Symphoniker uraufgeführt wurde. Es ist jedoch wenig verwunderlich, dass Tracks Bearbeitung von Bruckners  Festkantate für gemischten Chor in die Zeit seiner Tätigkeit als künstlerischer Leiter des Wiener Männergesang-Vereins fällt, da einerseits der Männergesang-Verein im Besitz einiger Bruckneriana ist (Depot im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien) und andererseits vor allem die Aufführung des Werkes am 20.11.1954 durch den Männergesang-Verein zu einer rezeptionellen Wiederbelebung des Werkes führte.

Track dirigierte zudem 1993 in der Wiener Votivkirche eine von Herbert Vogg besorgte Neutextierung der Kantate – jedoch mit Orgelbegleitung – unter dem Titel Festkantate zur Weihnacht, ehe 1995 die von ihm eingerichtete Bearbeitung für gemischten Chor in St. Stephan zur Uraufführung gebracht wurde. Dem Erfolg der Aufführung folgte der Druck der Bearbeitung 1995 sowie 1997 eine revidierte Fassung.

Werke

• Opern
• Messen
• Kirchenmusik
• Kammermusik
• Volkslied (Wiener Lied)

Literatur

• ABCD.
• Alexander Rausch, Art. „Track, Gerhard“, in: www.musiklexikon.ac.at [16.5.2021]
• www.wienersymphoniker.at/de/veranstaltung/h-t%C3%A4uber-schubert-beethoven-track-rimski-korsakow [16.5.2021]