Admont, Stift

Benediktinerstift in der Steiermark, Ennstal. Gründung 1074; berühmte Klosterbibliothek.

Laut August Göllerich/Max Auer (Biografien) hatte Bruckner schon während seiner zweiten St. Florianer Zeit Kontakte zum Stift Admont. Anziehungspunkte waren für ihn wohl die Chrismann-Orgel, die 1864 Raub der Flammen wurde, und der für seine Improvisationen berühmte Organist Franz Traunbauer (1775–1864). Danach spielte Bruckner ab 1870/71 auf der neu errichteten Mauracher-Orgel. Ein Besuch des Stifts Admont in späterer Zeit lässt sich eindeutig belegen: Bruckner und Franz Xaver Bayer trugen sich am 15.9.1891 in das Besucherbuch des Stiftes ein. Die auffallend vielen Eintragungen von Lehrerinnen und Lehrern im Besucherbuch an diesem Tag sind laut Johann Tomaschek (* 1949 Zwettl, Niederösterreich/A; 1981–2014 Stiftsarchivar) auf eine Lehrer-Tagung zurückzuführen. Zu einem improvisierten Orgelkonzert Bruckners lässt sich den Stiftsarchivalien allerdings nichts entnehmen. Dieser Besuch in Admont ging im Grunde auf ein Missverständnis zurück, da Bruckner eine lang zurückliegende Einladung annehmen wollte. Höchstwahrscheinlich stammte sie von Abt Zeno Müller (1818–1894, Abt 1869–1885) oder aus gar noch früherer Zeit, sodass Prälat Kajetan Hoffmann (1840–1907, Abt 1890–1907) 1891 davon keine Kenntnis mehr hatte. Auch den festlich geschmückten Bahnhof bezog Bruckner irrtümlich auf sich; der wahre Grund dafür war jedoch die zeitgleich stattfindende Lehrer-Tagung.

Literatur

ERICH WOLFGANG PARTSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.7.2020

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Abbildungen

Abbildung 1: Bruckners Eintrag im Besucherbuch des Stifts Admont (© Archiv Stift Admont)

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft