Mendelssohn, Joseph
* 10.9. oder 4.10.1817 Jever, Niedersachsen/D, † 4.4.1856 Hamburg/D. Belletrist und Publizist.
Besuchte 1823–1831 die israelitische Freischule in Hamburg, anschließend war er Schriftsetzerlehrling und -gehilfe im Verlag des Friedrich Vieweg (1761–1835) in Braunschweig. 1839–1841 hielt er sich mit der finanziellen Unterstützung des Bankiers Salomon Heine (1767–1844) in Paris auf, wo er dessen Neffen, Heinrich Heine, kennenlernte. Zurück in Deutschland war er für angesehene Zeitungen (Panorama der Gegenwart, Jahreszeiten, [Hamburger] Wöchentliche Nachrichten) tätig.
Zwei reimlich verschränkte Sechszeiler von Mendelssohn – „Die Blumen glüh‘n im Mondenlicht / Der märchenschönen Mitternacht“ (Wilde Blumen, S. 92; Textdichter) – liegen Bruckners Männerchor mit Tenor-Solo Mitternacht aus dem Jahr 1869 zugrunde. Rudolf Weinwurm zeichnet für die Auswahl des Textes verantwortlich. Bruckner ging fehl in der Annahme, der „hübsche[ ] Text“ sei vom Großvater von Felix Mendelssohn Bartholdy gedichtet (Briefe I, 691124).
Schriften
- Wilde Blumen. Dichtungen. Leipzig 1843, S. 92
- Reiseberichte
- Lustspiele
Literatur
- Ludwig Fränkel, Art. „Mendelssohn, Joseph“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 52 (1906), S. 559–562
- Briefe IAndrea Harrandt/Otto Schneider (Hg.), Briefe von, an und über Anton Bruckner. Bd. I. 1852–1886 (NGA XXIV/1). 2., rev. und verbesserte Aufl. Wien 2009
- Jörg Deuter, Art. „Mendelssohn, Joseph“, in: www.deutsche-biographie.de [20.5.2020]