Billroth, (Christian Albert) Theodor

* 26.4.1829 Bergen auf Rügen, Mecklenburg-Vorpommern/D, † 6.2.1894 Abbazia/Istrien (Opatija/HR). Chirurg.

Medizinstudium in Greifswald, Göttingen, Berlin, Wien und Paris. 1852 Dr. med., 1856 Privatdozent an der Universität Berlin, 1860 Direktor der chirurgischen Klinik in Zürich, ab 1867 Professur an der Universität Wien.

Billroth hat Bruckner zwar nie behandelt, die als Freund von Johannes Brahms bekannte Persönlichkeit traf Bruckner aber einige Male bei seinen Besuchen der Tafelrunde von Ärzten und Assistenten im Restaurant „Riedhof“ (Gasthäuser) in der Wiener Josefstadt, wo Billroth – an sich voll Abneigung gegenüber der Musik Bruckners („formloses altes Geschwätz“, Göll.-A. 4/2, S. 468) – auch einmal ironisch-anerkennende Worte wegen der Kürze eines Werkes gefunden haben soll (Göll.-A. 4/2, S. 24). Bruckner setzte große, allerdings vergebliche Hoffnungen in Billroth – in dessen Klinik er zu Weihnachten oft Orgel spielte –, da er glaubte, ihn als Vermittler bei einem weiteren Brahms-Freund, dem Kritiker Eduard Hanslick, einsetzen zu können, dessen überwiegend negative Rezensionen ihn kränkten (Musikkritik).

Schriften
  • De natura et causa pulmonum affectionis quae nervo utroque vago dissecto exoritur. Diss. Berlin 1852
  • Über den Bau der Schleimpolypen. Berlin 1855
  • Chirurgische Klinik, Zürich 1860–1867. Erfahrungen auf dem Gebiete der praktischen Chirurgie. Berlin 1869
  • Chirurgische Briefe aus den Kriegslazarethen in Weissenburg und Mannheim 1870. Berlin 1872
  • Die Krankenpflege im Hause und im Hospitale, ein Handbuch für Familien und Krankenpflegerinnen. Wien 1881
Literatur

UWE HARTEN, MANFRED SKOPEC

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.1.2019

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Abbildungen

Abbildung 1: An der Schönen Blauen Donau 2 (1887) H. 6, S. 144/1

Abbildung 2: Denkmal im Arkadengang der Universität Wien (© Andrea Singer)

Normdaten (GND)

Billroth, (Christian Albert) Theodor: 118510916

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