Merklin & Schütze

Joseph Merklin (* 17.2.1819 Oberhausen/Baden [Oberhausen-Rheinhausen, Baden-Württemberg/D], † 10.7.1905 Nancy/F) gründete nach Lehre und Mitarbeit bei Friedrich Haas und Eberhard Friedrich Walcker 1843 eine Orgelbau-Werkstätte in Brüssel. 1847 wurde er bei der Belgischen Industrieausstellung ausgezeichnet. 1853 trat sein Schwager Friedrich Schütze (* 1808 Dessau/Anhalt-Dessau [Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt/D]) als Intonateur und Partner in die Firma ein. Durch den Erwerb einer Werkstätte in Paris und Firmenneugründungen schuf Merklin das größte Orgelbauunternehmen Europas. Er verband in seinen Werken die Ästhetik Walckers mit belgischen und französischen Gestaltungsprinzipien, besonders mit dem symphonischen Klangideal Aristide Cavaillé-Colls, zu einem eigenständigen Orgelstil, den er in über 400 neu- bzw. umgebauten durchwegs größeren Orgeln in 26 Ländern realisierte.

Im April und Mai 1869 reiste Bruckner zur Einweihung der Orgel der Firma Merklin & Schütze in der Basilika St. Epvre nach Nancy. Anschließend folgte er einer Einladung von Merklin & Schütze nach Paris, wo er einige in der Montagehalle von Merklin & Schütze soeben erst aufgebaute Orgeln einem geladenen Publikum vorführte.

Auf seiner Reise 1880 in die Schweiz besuchte Bruckner am 4.9.1880 in Genf ein Orgelkonzert von Anton Häring (1825–1888) in St. Pierre; am darauffolgenden Tag spielte er selbst auf der 1866 von Merklin & Schütze erbauten Orgel. Am 7.9.1880 hörte er in Fribourg im Üechtland in St. Nikolaus ein Konzert von Eduard Vogt (1847–1911) auf der 1824–1834 von Aloys Mooser erbauten und nach mehreren Veränderungen zuletzt 1872 von Merklin & Schütze umgebauten Orgel und spielte anschließend selbst darauf.

Literatur

MIRJAM KLUGER, KARL MITTERSCHIFFTHALER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.7.2019

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft