Fischer, Franz (von)

* 29.7.1849 München, Bayern/D, † 8.6.1918 München. Cellist, Dirigent.

Studium an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München (u. a. bei Hippolyt Müller [1834–1876]). 1870 am Pester Nationaltheater Solocellist unter Hans Richter, der ihn nach München und Bayreuth zu Richard Wagner empfahl. 1876 Solochordirigent in Bayreuth, 1877–1879 Hofkapellmeister in Mannheim und 1880–1912 Hofkapellmeister und Generalmusikdirektor in München. In München auch Leiter der Akademiekonzerte. 1912 mit persönlichem Adel in den Ruhestand versetzt. Seine größten Erfolge feierte Fischer als Wagner-Dirigent. So leitete er 1882–1884 und 1889 alternierend mit Hermann Levi den Parsifal in Bayreuth und dirigierte 1888 die posthume Uraufführung der Oper Die Feen von Wagner.

Bruckner lernte Fischer vermutlich 1876 in Bayreuth kennen, 1882 macht er Friedrich Klose mit ihm bekannt und traf ihn 1885 in München wieder. Wegen einer Erkrankung Levis leitete Fischer am 10.12.1889 die Erstaufführung der Vierten Symphonie in München, worüber er Bruckner berichtete: „Ihre 4[.] Sinfonie (romantische) hat bei der gestrigen Aufführung der musikalischen Academie einen sentationellen [sic] Erfolg gehabt – ich gratuliere Ihnen dazu von ganzen [sic] Herzen! Das Orchester hat großartig gespielt, von meiner Wenigkeit darf ich nicht sprechen, nur das eine weiß ich, daß ich alles that was in meinen Kräften stand, das Werk so schön u[nd] gut wiederzugeben als nur möglich war.“ (Briefe II, 901211/1). Dieser Brief wurde bereits am 17.12.1890 in der Welser Zeitung gedruckt. Am 1.11.1896 dirigierte Fischer die Siebente in einem Bruckner-Gedenkkonzert im Odeonsaal in München.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 18.2.2019

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Fischer, Franz (von): 116551941

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