Barenboim, Daniel

* 15.11.1942 Buenos Aires/ARG. Dirigent und Pianist.

Nach musikalischer Ausbildung durch seine aus Russland eingewanderten Eltern debütierte er bereits im Alter von sechs Jahren als Pianist. Als Wunderkind kam er nach Europa und konzertierte u. a. in Wien und Salzburg. Wilhelm Furtwängler und Otto Klemperer förderten seine Karriere und prägten sein Musikverständnis. Die Ausbildung zum Dirigenten erfolgte durch Igor Markevitch (1912–1983) und Nadia Boulanger (1887–1979). Der vielseitig begabte Künstler erreichte als Pianist und als Dirigent Weltbedeutung. Außerdem setzte er sich für Völkerverständigung und Toleranz ein. 1975–1989 leitete er das Orchestre de Paris, ab 1981 erschien er bei den Bayreuther Festspielen als Wagner-Dirigent (Bayreuth, Richard Wagner).

Barenboim verwendete sich mit starkem, ideellen Einsatz für die Kompositionen Bruckners. Im Gegensatz zum aktuellen Trend der mehr sachlichen und unromantischen Interpretation verlieh Barenboim dem gefühlsbetonten und spirituellen Gehalt der Kompositionen neues Gewicht. Mit den Berliner Philharmonikern brachte er eine Gesamtaufnahme der Symphonien heraus, die große Anerkennung fand. Mit der Staatskapelle Berlin veranstaltete er im Februar 2016 einen ersten Bruckner-Zyklus in Tokio (Japan) sowie im Jänner 2017 einen weiteren in der Carnegie Hall in New York.

Schriften
Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 2.5.2019

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Barenboim, Daniel: 118506560

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft