New York

Stadt im Bundesstaat New York, an der Ostküste der USA. Bedeutender Wirtschaftsraum und Handelsplatz mit der größten Wertpapierbörse der Welt, Sitz der Vereinten Nationen, kulturelles und künstlerisches Zentrum (zahlreiche Galerien, Museen, Theater, Jazz- und Rockclubs), Eröffnung der Metropolitan Opera am 22.10.1883 mit Charles Gounods (1818–1893) Oper Faust. 1870: ca. 1,5 Mio., 1890: ca. 2,5 Mio, 2018: ca. 8,4 Mio. EW.

Bruckners Musik wurde in New York relativ früh aufgeführt. Der in Breslau geborene Dirigent Walter Damrosch (1862–1950) leitete am 5.12.1885 die Dritte Symphonie „von Bruckner in Wien, einem hier noch unbekannten Componisten“ (Linzer Zeitung 24.12.1885, S. 1344) am Metropolitan Opera House. Ein Jahr später dirigierte Theodor Thomas (1835–1905) zwei Aufführungen der Siebenten. Bruckner selbst berichtete in seinen Briefen von Aufführungen in New York. Trotz dieser frühen Aufführungen und der Bemühungen von Dirigenten wie Anton Seidl, Frederick Stock (1872–1942), Gustav Mahler, der die Vierte Symphonie am 30.3.1910 dirigierte, Arturo Toscanini und Bruno Walter, wurde Bruckners Musik erst in den 1940er Jahren ins New Yorker Standardrepertoire aufgenommen. Seitdem scheinen die Symphonien regelmäßig auf den Konzertprogrammen der New York Philharmonic sowie der vielen Orchester aus aller Welt auf, die in der Avery Fisher Hall und der Carnegie Hall gastieren. Kurt Masur setzte sich 1991–2002 als Leiter der New York Philharmonic für Bruckners Werke ein. Vom 9. bis 19.1.2017 führte Daniel Barenboim in der Carnegie Hall mit der Staatskapelle Berlin alle neun Symphonien auf (Zyklus).

New York beherbergt auch das wichtigste Bruckner-Autograf Amerikas – eine Partitur der Vierten Symphonie, die Bruckner 1886 an Seidl schickte, befindet sich jetzt in der Butler Library Sammlung an der Columbia University. Jeweils ein Brief Bruckners wird in der Pierpoint Morgan Library und der New York Public Library aufbewahrt.

Literatur

PAUL HAWKSHAW, ANDREA SINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.8.2020

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