Zumpe, Herman
* 9.4.1850 Oppach, Sachsen/D, † 4.9.1903 München, Bayern/D. Dirigent, Komponist.
Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Bautzen lehrte er ab 1871 in Leipzig, wo er auch Kompositions‑ und Musiktheorieunterricht nahm. 1872 wurde er von Richard Wagner in die „Nibelungenkanzlei“ nach Bayreuth berufen. Danach wirkte er als Theaterkapellmeister, wurde 1891 Hofkapellmeister in Stuttgart. 1895 übernahm er die Leitung des Münchener Philharmonischen Orchesters (Kaim-Orchester), wurde 1897 Hofkapellmeister in Schwerin, und 1901 Hofkapellmeister am Prinzregententheater in München, 1902 GMD. Zumpe, der auch Vokalmusik, Opern und Instrumentalwerke komponierte, zählte zu den führenden Dirigenten des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
1893 übersandte Hermann Behn Bruckners Siebente Symphonie an Zumpe, der sie 1894 in Stuttgart aufführen wollte. Am 30.12.1896 dirigierte er das Te Deum und am 13. und 20.1.1897 die Vierte in München: „Ich hatte neulich mit der Aufführung der romantischen Symphonie von Bruckner einen so ganz unerhörten Erfolg, daß die gesamte Presse schwärmte und eine Wiederholung verlangte, in der dann acht Tage darauf das Publikum zum zweitenmal schwelgte“, berichtete er am 2.7.1897 an Behn (Zumpe, S. 74). Am 23.1.1897 dirigierte er die Vierte in Augsburg.
Werke
- Opern, Operetten
- 1 Symphonie
- Bearbeitungen von Opern R. Wagners
- zahlreiche Lieder
Literatur
- Herman Zumpe, Persönliche Erinnerungen nebst Mitteilungen aus seinen Tagebuchblättern und Briefen. München 1905
- Fabian Kolb, Art. „Zumpe, Herman“, in: MGG²Ludwig Finscher (Hg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 29 Bde. (Sach- und Personenteil). 2. neubearb. Ausgabe. Kassel u. a. 1994–2008 17 (2007), Sp. 1583
- Bruckner in MünchenGertrude Quast-Benesch, Anton Bruckner in München. Tutzing 2006
- ABCD