O.A.M.D.G.

Abkürzung der Devise des Jesuitenordens: „Omnia ad maiorem Dei gloriam“, „Alles zur größeren Ehre Gottes“ (auch A.M.D.G.: „Ad maiorem Dei gloriam“, „Zur größeren Ehre Gottes“).

Bruckner setzte bereits 1844 auf die Stimmen seiner Messe für den Gründonnerstag in F‑Dur den Vermerk „A.M.D.G.“. Aus dem Jahr 1885 stammen zwei weitere derartige Widmungen: Sowohl das Partitur-Autograf der Antiphon Ecce sacerdos als auch das des Graduale Virga Jesse weisen die Eintragung „O.A.M.D.G.“ bzw. „O.A.M.D.Gl.“ auf.

Das „O.A.M.D.G.“ auf der Titelseite des Erstdrucks des Te Deum (Rättig, Wien 1885) hat keine Entsprechung im Autograf, könnte aber auf eine mündliche Absprache mit Bruckner zurückgehen.

Bruckner steht mit diesem Usus in einer langen geistigen und musikalischen Tradition: So gaben etwa Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel (1685–1759) vielen Werken die Devise „S.D.G.“ („Soli Deo Gloria“, „Dem alleinigen Gott zur Ehre“) bei. Bach kannte auch die Anrufung „J. J.“ („Jesu Juva“, „Jesus, hilf!“). Joseph Haydn begann alle seine Werke mit „In nomine Domini“ („Im Namen des Herrn“) und schloss sie mit „Laus Deo“ („Lob sei Gott“) oder „S.D.G.“. Komponisten, die dem Benediktinerorden angehörten oder nahestanden, wählten häufig die Devise „U.I.O.G.D.“ („Ut in omnibus glorificetur Deus“, „Damit in allem Gott verherrlicht werde“).

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 11.2.2019

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