Hörsching

Ort an der Hauptverkehrsstraße zwischen Linz und Wels; einst Bauerndorf, heute Pendlergemeinde, seit 1993 Marktgemeinde. 1834: 1.388, 2019: ca. 6.100 EW.

Zwischen dem Schulmeister Bruckner in Ansfelden und jenem in Hörsching bestanden familiäre Bande: Joseph Weiß (1772–1850) war mit Bruckners Tante Josepha (1785–1826) verheiratet. Der junge Bruckner weilte vermutlich vom Spätsommer 1835 bis zum Herbst 1836 bei der Familie Weiß in Hörsching, und sein Cousin Johann Baptist Weiß, ebenfalls Lehrer und überdies ein guter Musiker und Komponist, vermittelte ihm neben dem Volksschulunterricht einen wesentlichen Schritt bei der Entwicklung des musikalischen Talentes durch praktische und theoretische Unterweisung. Im Sommer 1837, nach dem Tod des Vaters, wurde Bruckner wieder für einige Wochen zu den Hörschinger Verwandten geschickt.

Die Autorschaft Bruckners an den aus Hörsching überlieferten Präludien für Orgel in Es-Dur (WAB 127/1–3 und 128/1–4) kann heute als widerlegt gelten (Incerta und Falsa). Das Pange lingua (WAB 31) ist in seiner ursprünglichen Gestalt höchstwahrscheinlich in Hörsching entstanden.

Pfarrer Ernest (auch Ernst) Lanninger (* 6.12.1842 Linz, Oberöstereich/A, † 19.10.1920 Maria Schmolln, Oberösterreich/A) erhielt von Bruckner (Briefe II, 951210/4) kurze Informationen über die Hörschinger Zeit. Er war Weltpriester (Weihe 1866), ab 1867 Kooperator, ab 1879 Provisor und ab 1880 Pfarrer in Hörsching, 1905–1919 Propst in Mattighofen. Er edierte 1904 das Requiem in Es-Dur von J. B. Weiß (Requiem [WAB 133]).

Am alten Hörschinger Schulhaus, heute Bruckner-Platz 1, wurde am 11.10.1931 eine von der Steinmetzfirma B. A. Steller (Linz) geschaffene Bruckner-Gedenktafel enthüllt.

Literatur

FRANZ ZAMAZAL

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.8.2020

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft