Marienbad (Mariánské Lázně)

Kurstadt in Westböhmen (Tschechien), seit 1818 Heilbad mit 40 Quellen und Moorbädern. Das Heilwasser – Mineralquellen, alkalisch-salinische und erdig-alkalische Quellen sowie Eisenwässer – wird zu Trink- und zu Badekuren verwendet. Die noch junge Kurstadt wurde schnell ein gesellschaftlicher Nobel-Treffpunkt innerhalb der Monarchie. Um 1870: 1.600, 2019: ca. 12.800 EW.

Bruckner reiste im August 1873, von Karlsbad kommend, nach Marienbad, wo er unter der Nummer 5.063 in der Kurliste eingetragen wurde und im „Weißen Rößl“ (später „Zum schwarzen Roß“) wohnte. 1926 wurde dort eine Gedenktafel angebracht, das Haus musste jedoch in den 1950er Jahren abgerissen werden. Im Foto-Atelier am Kreuzberg ließ Bruckner sich bei Wilhelm Jerie fotografieren (IKO 7 und Nachtrag in Bruckner-Ikonographie II; Ikonografie, Fotografen und Fotografien). Er vollendete in Marienbad am 31.8.1873 den 4. Satz seiner Dritten Symphonie und schrieb in seiner Freude und Ungeduld an Richard Wagner nach Bayreuth, ob er ihm die letzten Werke (Zweite und Dritte Symphonie) zeigen dürfe. Als dieser nicht umgehend antwortete, reiste Bruckner Anfang September kurz entschlossen nach Bayreuth (Reisen Bruckners; Briefe I, 730900).

Literatur

RENATE GRASBERGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.8.2020

Medien

Kategorien

Links

ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft