Zunt, Maria

* 30.11.1889 Vöcklabruck, Oberösterreich/A, † 6.9.1930 Maria Schmolln, Oberösterreich/A. Lehrerin und Sopranistin.

Tochter eines Telegraphenmeisters. 1908 erhielt sie das Reifezeugnis der Lehrerinnenbildungsanstalt in Vöcklabruck mit Auszeichnung und absolvierte anschließend bis 1911 in Linz die Lehrbefähigungsprüfung. Es folgten Anstellungen als provisorische Lehrerin in Wolfsegg, Schwanenstadt, Lambach, Rüstorf und Frankenburg. 1912 Anstellung als Lehrerin in Attnang sowie von 1921–1927 aushilfsweise an der Volksschule Vöcklabruck. Mitglied der Lehrerinnenkongregation, der Liedertafel Vöcklabruck sowie des Bezirksschulrates. Nach einem Nervenzusammenbruch und der anschließenden Rekonvaleszenz beging Zunt in Maria Schmolln Suizid.

Spätestens 1911 lassen sich Aufführungen mit Zunt als Solosopranistin in Vöcklabruck nachweisen. Als Mitglied der Liedertafel Vöcklabruck und dem Lehrerkollegium zugehörig, zählte Zunt zum Kreis der Musikschaffenden der Stadt um Max Auer, die vermehrt Werke Bruckners zur Aufführung brachten, so z. B. am 30.11.1911 das Locus iste. Im Rahmen der Orgelweihe und des Brucknerfestes am 1.7.1923 berichtet das Linzer Volksblatt über Zunts Gesangsqualitäten: „Frl. Zunt trägt mit ihrem glänzenden Sopran, ihrem hohen technischen Können den Frauenchor, ist ihm eine Zierde und Stütze.“ (Linzer Volksblatt, 3.7.1923, S. 4). Nahezu jährlich folgen in Vöcklabruck nun weitere Aufführungen Brucknerscher Werke unter Zunts Beteiligung, wie das Brucknerfest anlässlich der Gründung des Brucknerbundes (Ortsgruppe Vöcklabruck) am 7.11.1926. Anlässlich der Feier zum 75jährigen Bestehen der Liedertafel Vöcklabruck trat Zunt vermutlich als Violinist des Intermezzos zusammen mit Maximilian Krackowizer, Karl Maaß (1873–1943), Johann Georg Neumann (1888–1959) und Karl Schätzner (?–1942) in Erscheinung. Die Bruckner-Gedächtnisfeier am 5.11.1927, zu der Zunt zusammen mit Krackowizer neben den Liedern Frühlingslied und Mein Herz und deine Stimme auch die Uraufführung des Liedes Herbstkummer beitragen sollte, fand entgegen der Ankündigung jedoch nicht statt.

Literatur
  • M. L., Cäcilienverein, in: Linzer Volksblatt 5.12.1911, S. 5
  • A. R., Orgelweihe und Brucknerfest in Vöcklabruck, in: Linzer Volksblatt 3.7.1923, S. 4
  • Linzer Volksblatt 29.10.1927, S. 9
  • Kunstschaffen. Bruckner Gedächtnisfeier in Vöcklabruck, in: Linzer Volksblatt 9.11.1927, S. 7
  • Linzer Volksblatt 10.9.1930, S. 9
  • Taufen-Duplikate 1889 der Pfarre Vöcklabruck, pag. 10
  • Sterbefälle-Duplikate 1930 der Pfarre Vöcklabruck, pag. 72
  • ABCD.

CLEMENS GUBSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 16.5.2021

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