Brucknerbund für Oberösterreich
1924 fand Max Auers Aufruf zur Rettung der Chrismann‑Orgel im Stift St. Florian weltweites Echo. Bestrebungen, eine Internationale Bruckner‑Gesellschaft ins Leben zu rufen, führten in weiterer Folge zunächst zur Gründung von regionalen Bruckner-Bünden (Bruckner‑Gesellschaften). In Oberösterreich fand daher am 18.4.1926 in Linz die konstituierende Sitzung des Brucknerbundes für Oberösterreich statt. Zum Obmann wählte man Franz Gräflinger, zum 1. Obmann-Stellvertreter Franz Xaver Müller. Vorrangiges Ziel war zunächst, die Mittel zur Restaurierung der Orgel aufzubringen, was mit Hilfe von Konzerten auch gelang. Ab März 1938 bestanden der Bruckner-Verband Oberdonau der deutschen Brucknergesellschaft e. V. Wien und einige Ortsgruppen kurze Zeit weiter (Zamazal, S. 69). 1945 wurde der Brucknerbund wieder zum Leben erweckt. Viele Jahre war Toni Hofer Präsident, neue Ortsgruppen wurden gegründet. Das Bestreben des Brucknerbundes war und ist es auch heute noch, Bruckners Werk bekannt zu machen, seine Gedenkstätten zu pflegen und in den Ortsgruppen, in kleineren Städten, seine Werke aufzuführen. Heute gibt es Ortsgruppen in Ansfelden (1950; http://anton-bruckner.heimat.eu/brucknerbund.htm), Attnang‑Puchheim (www.brucknerbund.at), Bad Ischl, Kremsmünster, Ried im Innkreis (1953; www.brucknerbundried.at), St. Florian, Schärding, Vöcklabruck, Wels, Windhaag bei Freistadt und Gmunden (www.brucknerbund.com), die sich als Vermittler und Träger von Musikkultur in Oberösterreich sehen. Seit 1981 ist Hermann Bell Präsident des Brucknerbundes.
Durch den alljährlich verliehenen Orgelpreis an junge Organisten der Anton Bruckner Privatuniversität zeigt der Brucknerbund sein Interesse an der Förderung junger Musiker.
Als Vereinsorgane erschienen 1949–1951 und 1957–1970 Brucknerbund für Oberösterreich und seit 1971 Brucknerland. Mitteilungen des Brucknerbundes für Oberösterreich und seine Ortsgruppen.
Literatur
- [Linzer] Tagblatt 21.4.1926, S. 3
- Fritz Rauch, 25 Jahre Brucknerbund 1927–1952. Linz 1952
- Erwin Steininger, Der Brucknerbund für Oberösterreich. Sein Werden und Wirken, in: Anton Bruckner und Linz. Ausstellungskatalog. Hg. v. Brucknerbund für Oberösterreich. Linz 1964, S. 159ff.
- Toni Hofer, Kulturelle Aufgaben des Brucknerbundes, in: In Ehrfurcht vor den Manen eines Großen. Zum 75. Todestag Anton Bruckners. Hg. v. Brucknerbund für Oberösterreich. Linz 1971, S. 65f.
- Toni Hofer, Der Brucknerbund für Oberösterreich, in: ÖMZÖsterreichische Musikzeitschrift. Wien 1946ff. 29 (1974) H. 9, S. 435ff.
- Josef Strobl (Hg.), 25 Jahre Brucknerbund Bad Ischl. Bad Ischl 1973
- Hermann Zappe (Hg.), 25 Jahre Brucknerbund Gmunden 1954–1979. Festschrift. Gmunden [1979]
- Hermann Zappe (Hg.), 30 Jahre Brucknerbund Gmunden 1954–1984. Gmunden [1984]
- Andrea Harrandt, Der Brucknerbund für Oberösterreich und die Internationale Bruckner‑Gesellschaft. Ihre Geschichte und Ziele, in: Bruckner‑Symposion Leipzig 1987Steffen Lieberwirth (Hg.), Kongreßbericht zum V. Internationalen Gewandhaus-Symposium. Anton Bruckner – Leben, Werk, Interpretation, Rezeption. Anläßlich der Gewandhaus-Festtage 1987. Leipzig, 9.–11. Oktober 1987. Leipzig 1988, S. 170–173
- Franz Zamazal, 75 Jahre Brucknerbund für Oberösterreich – Ziele und Leistungen, in: Bruckner-Tagung 2001Andrea Harrandt/Elisabeth Maier/Erich Wolfgang Partsch (Hg.), Bruckner-Tagung Gmunden 2001. Anton Bruckner zwischen Idolatrie und Ideologie. Zur Geschichte der Bruckner-Forschung. Kammerhofmuseum, 4.–7. Oktober 2001. Bericht (Bruckner-Vorträge). Wien 2004, S. 63–78
- http://anton-bruckner.heimat.eu/brucknerbund.htm [11.7.2017]
- www.brucknerbund.at [11.7.2017]
- www.brucknerbundried.at [11.7.2017]
- www.brucknerbund.com [11.7.2017]