Inveni David (WAB 19) „Inveni David servum meum“

Offertorium für vierstimmigen Männerchor und 4 Pos. in f‑Moll

EZ: vollendet 21.4.1868 in Linz
W: Liedertafel „Frohsinn“ („Der löblichen Liedertafel Frohsinn achtungsvollst gewidmet zum Gründungsfeste 1868. [...]“)
UA: 10.5.1868 in Linz, Alter Dom (Liedertafel „Frohsinn“; Bruckner)
Aut.: Archiv der Linzer Singakademie (o. Sign.)
ED: Max Auer, Anton Bruckner als Kirchenmusiker (Deutsche Musikbücherei 54). Regensburg 1927 (verkleinertes Faksimile des Autografs nach S. 64); Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/2, S. 239–244 (1930).
NGA: Band XXI (Hans Bauernfeind/Leopold Nowak, 1984) und Revisionsbericht (1984)

Bruckner komponierte dieses Offertorium für das am 10.5.1868 gefeierte Hochamt im Rahmen des Gründungsfestes der Liedertafel „Frohsinn“, deren Chormeister er damals war. Das Inveni David wurde dabei – wie auch das Graduale Ave Maria (WAB 6) – innerhalb einer Messe von Antonio Lotti (1667–1740) aufgeführt.

Der Text (Ps. 88,21f.) stammt aus dem Commune Confessoris Pontificis im Graduale Romanum und gehörte zum Messformular des heiligen Bischofs Antoninus von Florenz (1389–1459; Dominikaner, Prior des Klosters von San Marco, Erzbischof von Florenz), dessen damals am 10.5. gedacht wurde.

Die Vertonung umfasst nur 46 Takte; das Werk atmet Würde und Feierlichkeit und vermeidet gleichzeitig jedes falsche Pathos. Der Satz ist schlicht und akkordisch; die Posaunen (in verschiedenen Lagen) setzen im 1. Teil sparsame Akzente, im anschließenden „Alleluja“, das vielleicht schon an Bruckners späterem Lieblings-Improvisationsthema (Orgel, Improvisationen), dem „Alleluja“ aus Georg Friedrich Händels (1685–1759) Messias, orientiert ist, stützen sie die Singstimmen und erhöhen den festlichen Eindruck des Chores.

Bruckner vertonte einen Teil des Textes 1879 ein zweites Mal, s. Alleluja Inveni David .

Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 23.5.2017

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Erstdruck

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft