Schenner, (Joseph) Wilhelm

* 20.3.1839 St. Agatha bei Bad Goisern, Oberösterreich/A, † 27.9.1913 Wien/A. Organist und Pianist, Klavierpädagoge.

Schenner war wie Bruckner Sohn des Lehrers Johann Georg Schenner (1806–1893), studierte am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Klavier bei Josef Dachs (1825–1896) sowie Musiktheorie bei Simon Sechter und wurde nach Abschluss seiner Studien 1864–1904 hier selbst als Klavierlehrer angestellt und als solcher Kollege Bruckners. Daneben wirkte er vermutlich ab 1860 als Organist an der evangelisch-reformierten Kirche in Wien und trat als Konzertpianist auf. Zu seinen Schülern zählten u. a. Hugo Wolf, Arthur Nikisch, Ferruccio Busoni (1866–1924), Ernst Decsey, Rudolf Dittrich und Heinrich Wottawa (1867–1912).

Zu Bruckner hatte Schenner ein herzliches Verhältnis: „Der intimste Freund, Berater und Duz-Bruder des Meisters in Wien war neben Herbeck von Anfang an der Klavierprofessor am Konservatorium Wilhelm Schenner. Obwohl dieser Protestant war, fand Bruckner, der vom Heimatboden getrennte, an dem Landsmann (geboren zu Goisern) den ersten Halt in der Großstadt. Sie speisten zusammen an Tagen, an denen sie beide im Konservatorium beschäftigt waren, und Bruckner zeigte ihm jede Note, die er schrieb. […] Bruckners Wunsch, Schenner möge seine Werke in Klavier-Auszügen bearbeiten und in Konzerten vortragen, kam nicht zur Ausführung, da Schenner zu beschäftigt war.“ (Göll.-A. 4/1, S. 74ff.). Ludwig Grande hat ein Gespräch Bruckners mit Schenner als Karikatur festgehalten (IKO 13, Ikonografie). Während der Festspiele 1876 in Bayreuth unternahm Schenner mit Bruckner Ausflüge in die Umgebung.

Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.1.2019

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Schenner, (Joseph) Wilhelm: 1042973237

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft