Duetto (WAB 84,1 [alt 137]) „Wie des Bächleins Silberquelle“
Liedskizze für zwei Soprane und Klavier in G‑Dur
Text: | Ernst Marinelli, entspricht dem Text des Ständchen |
EZ: | um 1845 in St. Florian |
W: | Michael Arneth (vgl. Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/1, S. 375) |
UA: | ? |
Aut.: | Stift St. Florian, Bruckner‑Archiv (20/12, Skizze); Stadtarchiv Wels (Inv.Nr.2693, Skizze) |
ED: | Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/2, S. 65f. (1928; Faksimile) |
NGA: | Band XXIII/1 mit Revisionsbericht (Angela Pachovsky, 1997) |
Die Überlieferung der von Franz Xaver Müller entdeckten Skizze ist ungewöhnlich, denn der Papierbogen wurde nach der Niederschrift zu einem unbekannten Zeitpunkt zerrissen. Das 1. Blatt befindet sich heute im Stift St. Florian, das dazugehörige 2. Blatt, auf dem die letzten vier Takte stehen, im Stadtarchiv Wels. Auf dem 2. Blatt ist auch die 1. Fassung des Passionsliedes Choral (WAB 17,1‑2) „In jener letzten der Nächte“ autograf notiert.
Bruckner hat in den vier Systemen bis auf eine einzige kurze Ausnahme nur die beiden Singstimmen niedergeschrieben. Sowohl die Verwendung desselben Textes als auch Übereinstimmungen in Tonart, Melodik und Rhythmik weisen das Duetto als ein Vorstadium bzw. einen ersten Entwurf zum (schließlich anders besetzten) Ständchen aus. Stilistisch ist eine Nähe zu Felix Mendelssohn Bartholdy festzustellen (vgl. Rentsch).
Literatur
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 19742/1, S. 51
- Ivana Rentsch, Weltliche Vokalmusik, in: Bruckner-Handbuch 2010Hans-Joachim Hinrichsen (Hg.), Bruckner-Handbuch. Stuttgart–Weimar 2010, S. 290–309