Quadrille (WAB 121)

Gelegenheitskomposition für Klavier zu vier Händen

Sätze: „Pantalon“ in A‑Dur; „Eté“ in D‑Dur; „Poule“ in A‑Dur; „Trénis“ in F‑Dur; „Pastourelle“ in d‑Moll; „Finale“ in E‑Dur
EZ: um 1854 in St. Florian
W: Georg Ruckensteiner („Zugeeignet in Ehrfurcht Sr Wohlgeboren, Herrn Georg Ruckensteiner, Stiftsrichter zu St. Florian“)
UA: ?
Aut.: Stift Kremsmünster, Musiksammlung (C56/1a, äußere Seiten fehlen [Titelblatt, erste Seite Secondo, letzte Seite Primo]; C56/1b, As. von Ernst Stolz)
ED: Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/2, S. 23–42 (1928, Faksimile); Heinrichshofen, Wilhelmshaven 1944 (Heinrich Lemacher)
NGA: Band XII/3 mit Revisionsbericht (Walburga Litschauer, 1994)

Bruckner dürfte dieses Gelegenheitswerk wohl für Marie Ruckensteiner, die Tochter des Widmungsträgers, geschrieben haben, der er in St. Florian und später auch in Linz Klavierunterricht erteilte. Neben dem nur fragmentarisch überlieferten Autograf existiert noch eine Abschrift mit Ergänzungen von Ernst Stolz, die eigenhändige Eintragungen des Komponisten aufweist.

Mit ihren sechs Sätzen entspricht die Komposition einer seit ca. 1840 etablierten Form der Quadrille française und zeigt, dass Bruckner mit der gängigen Tanzmusik durchaus vertraut war. In achttaktigen Phrasen ablaufend, folgen die Stücke metrisch, melodisch und harmonisch der zeitüblichen Praxis; nur wenige Passagen weichen von den Schemata ab („Poule“: Einführung der Subdominante in Moll; „Finale“: elf Takte, in 6+4+1 gegliedert, stehen in der Medianttonart C‑Dur).

Literatur

WALBURGA LITSCHAUER, ERICH WOLFGANG PARTSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 29.5.2017

Medien

Kategorien

Digitalisate

Quellen (Werkverzeichnis)

Erstdruck

Links

ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft