Paulitsch, Johann Nepomuk CanReg
* 20.5.1818 St. Oswald, Kärnten/A, † 10.7.1872 Hermannstadt/Siebenbürgen (Sibiu/RO). Geistlicher, Augustiner Chorherr.
Einkleidung am 28.8.1837, Primiz am 1.8.1842. An der Universität Wien 1842–1844 naturwissenschaftliches Studium. Ab 1844 Kooperator in Regau und ab 1846 in St. Martin, 1847 Kustos der naturwissenschaftlichen Sammlungen des Stiftes St. Florian, 1853 Professor für Naturwissenschaften in Marburg (Maribor/SLO), 1854–1869 Lehrer am katholischen Gymnasium in Hermannstadt, zuletzt Lehrer an der höheren Töchterschule des Ursulinenklosters in Hermannstadt.
Nach seiner Ausbildung an der Präparandie in Linz und den Jahren als Schulgehilfe in Windhaag und Kronstorf erhielt Bruckner in St. Florian die Stelle des 1. Schulgehilfen an der Markt- und Pfarrschule unter der Leitung von Michael Bogner. Neben seiner Lehrtätigkeit, die auch zu Mesner- und Orgeldienst verpflichtete, übernahm er ab 1851 gelegentlich Schreiberdienste im St. Florianer Bezirksgericht, um sich für eine Beamtenlaufbahn zu empfehlen. Gleichzeitig verbesserte er durch konsequentes Üben sein Klavier- und Orgelspiel, komponierte und strebte eine höhere Qualifikation als Lehrer an. Für diese Zusatzausbildung an der Unterrealschule in Linz stand ihm Paulitsch zur Seite, der Bruckner in der Aneignung des naturwissenschaftlichen Unterrichtsstoffes behilflich war und ihm ein entsprechendes Lehrbuch empfahl. Nach erfolgreich abgelegten Externistenprüfungen (1850/51) entstand der vierstimmige Männerchor Das edle Herz (WAB 65) für Paulitsch (Widmungsträger).
Literatur
- Wolfgang Dannerbauer, Hundertjähriger General-Schematismus des geistlichen Personalstandes der Diöcese Linz vom Jahre 1785 bis 1885. Bd. 1. Abth. 1: Chronologisches Nekrologium der seit 1785 in der Diöcese Linz verstorbenen geistlichen Personen […]. Linz 1887, S. 172, 290, 558
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/1, S. 103ff.
- Bruckner. Musik und LebenLeopold Nowak, Anton Bruckner. Musik und Leben. Linz 1973, S. 70f.
- Franz Zamazal, Familie Bruckner – Drei Generationen Lehrer. Schulverhältnisse – Ausbildung – Lebenslauf, in: Staat – Kirche – SchuleHarry Slapnicka u. a., Staat – Kirche – Schule in Oberösterreich. Zu Anton Bruckners sozialhistorischem Umfeld. Mit einem Beitrag über das Orgelspiel des jungen Bruckner (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 10). Wien 1994, S. 97–251, bes. S. 237
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