Bogner, Familie

Michael: * 27.9.1802 Peilstein im Mühlviertel, Oberösterreich/A, † 3.6.1879 St. Florian, Oberösterreich/A. Lehrer.
Nach Absolvierung der Linzer Präparandie (1820) Schulgehilfe (1821–1834) in Altenfelden, Peilstein, Traberg, Urfahr (heute Stadtteil von Linz) und Ried im Innkreis; Lehrbefähigungsprüfung in Linz (1828), Schulleiter an der Markt- und Pfarrschule St. Florian (1834–1876). Diese war eine der größten Schulen in Oberösterreich und umfasste drei Klassenzimmer für durchschnittlich 360 Schulpflichtige. Bogner unterrichtete in der Regel die 3., also die obere Klasse. 1847 erhielt er das Bestätigungsdekret (Auszeichnung, eine Art Definitivstellung). Zu seinen Obliegenheiten gehörten zudem Verpflegung, Unterkunft, musikalische Ausbildung sowie das Einstudieren der Gesangspartien mit den drei Stifts-Sängerknaben, weiters das Mitwirken bei der Stiftsmusik, jedoch kein Mesnerdienst. Er wurde mehrfach für sein schulisches Wirken ausgezeichnet. Am 4.4.1876 trat er in den Ruhestand. Am 4.11.1834 Heirat in Urfahr mit Judith Rirrnößl (* 21.3.1817 Strobnitz, Bezirk Kaplitz/Böhmen, † 21.1.1908 St. Florian). Der Haushalt Bogner umfasste das Elternpaar, die heranwachsenden Kinder, zwei Lehrer/Schulgehilfen und allenfalls Dienstboten.

Bruckner fand während seiner ersten St. Florianer Zeit (1837–1840) bei der Familie Bogner im Schulgebäude Markt Nr. 9 (heute Marktplatz 2) eine umsorgte Bleibe und wurde vom Lehrer Bogner in Generalbass unterrichtet. Als Florianer Schulgehilfe (1845–1855) erhielt er wieder bei der ihm vertrauten Familie Bogner Kost und Quartier und fühlte sich wie zu Hause. In dieser Umgebung gelang ihm Wesentliches in der Weiterentwicklung als Komponist (u. a. die Bogner gewidmete kleine Kantate Der Lehrerstand), als Organist sowie in schulischen und musikalischen Fächern.

Dem Ehepaar Bogner wurden sieben Kinder geboren und einigen heranwachsenden war Bruckner in Freundschaft verbunden.

Seine Kinder
Aloisia: * 21.6.1836 St. Florian, Oberösterreich/A, † 9.9.1892 Bruckmühl bei Ottnang, Oberösterreich/A.
War 16‑jährig die erste, die Bruckner aufrichtig verehrte (Frauen). Für sie komponierte er das Frühlingslied, die Lancier-Quadrille, den Steiermärker und Der Mondabend. Letzteres befindet sich in einer vier Lieder enthaltenen Sammlung, die Bruckner ebenfalls für die Tochter seines Vorgesetzten anlegte (Widmungsträger). Diese Liedersammlung „für eine Singstimme mit Clavier-Begleitung für Fräulein Luise Bogner“ (OÖ. Landesmuseum, Mus.Hs.518) beinhaltet außerdem Aennchen von Tharau, Aus dem Zauberschleier und Walzer (WAB add 321) „Juheisa juhei, ihr Tänzer herbei“ (vgl. Petermayr). Am 23.11.1858 heiratete sie den „angehenden Schullehrer in Asten“ Anton Schlagintweit, der auch Gesanglehrer der Sängerknaben und Stiftsmusiker war.

Amalia: * 27.6.1840 St. Florian, Oberösterreich/A, † 15.12.1924 Wartberg ob der Aist, Oberösterreich/A.
Heiratete am 26.5.1863 den angehenden Schullehrer in Katsdorf Franz Friedl (* ca. 1828 [Ort?], † 11.9.1910 Wartberg), der in St. Florian auch als Gesanglehrer der Sängerknaben genannt wird.

Karl: * 16.10.1842 St. Florian, Oberösterreich/A, † 21.7.1906 St. Florian. Lehrer.
War in St. Florian seit 1870 im Hauptberuf Lehrer, und zählte, seit Mai 1865 Mitwirkender im Kirchenchor, zum Bekanntenkreis Bruckners. Eheschließung mit Magdalena Stum(m)er (1845–1926) am 26.7.1871. Zusammen mit Anton (?) Hasenleithner, Josef (?) Neubauer und Josef Seiberl bildete er das weitum bekannte Florianer Quartett.

Judith: * 22.5.1844 St. Florian, Oberösterreich/A, † 23.8.1930 St. Florian.
Seit 15.5.1866 mit dem St. Florianer Wundarzt Georg Pfeiffenberger (1836–1881) verheiratet. Der Kontakt zwischen Bruckner und ihr, überdauerte Jahrzehnte. Belege sind Bruckners Kondolenzbrief (Briefe I, 841208/1) und Pfeiffenbergers Gratulationsschreiben (Briefe II, 940903/12) zum 70. Geburtstag Bruckners.

Literatur

KLAUS PETERMAYR, FRANZ ZAMAZAL

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 11.7.2019

Medien

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Normdaten (GND)

Bogner, Aloisia: 1074159160

Links

ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft