Goldschmidt, Adalbert von

* 5.5.1848 Wien/A, † 21.12.1906 Wien. Komponist.

Aus der Rothschild-Familie stammend gab er bald seinen Bankberuf auf und nahm Kompositionsunterricht bei Friedrich Adolf Wolf (1828–1887). Eine musikalische Ausbildung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ist nicht nachweisbar. Als Komponist war er nicht erfolgreich, anfänglich als Nachahmer Richard Wagners von Eduard Hanslick abgelehnt, von Franz Liszt bewundert. Sein Salon war einer der wichtigsten Treffpunkte im musikalischen Wien; sogar Liszt spielte dort.

Goldschmidt gehörte dem Bruckner-Kreis an. 1877 hörte er als einer der Ersten am Konservatorium den von Gustav Mahler (evtl. unter Mitarbeit von Rudolf Krzyzanowski) verfassten Klavierauszug (Bearbeitungen) der Dritten Symphonie. Er stand vor allem mit dem Bruckner-Vertrauten Josef Schalk in Verbindung, der den Sommer 1883 in Goldschmidts Villa am Grundlsee verbrachte. 1884 hielt Goldschmidt sich zur Uraufführung seiner Oper Helianthus in Leipzig auf und vermittelte auch für Bruckners noch im selben Jahr dort uraufgeführte Siebente Symphonie (Briefe I, 840310). Oft traf er mit Bruckner im Restaurant „Gause“ (Gasthäuser) zusammen; einmal waren sie gemeinsam bei Johann Strauss eingeladen. Goldschmidt zählte auch zu den letzten Besuchern Bruckners Ende September 1896.

Werke
  • Oratorium (Die sieben Todsünden)
  • Bühnenwerke (Helianthus; Gaea; Die fromme Helene)
  • Symphonische Dichtung
  • Kammermusik
  • Klavierstücke
  • ca. 100 Lieder
Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 23.7.2019

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Abbildungen

Abbildung 1: Adalbert Goldschmidt, in: Deutsche Kunst- und Musik-Zeitung 4 (1877) H. 45, S. 1

Normdaten (GND)

Goldschmidt, Adalbert von: 116755741

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft