Pembaur, Josef d. Ä.

* 23.5.1848 Innsbruck, Tirol/A, † 19.2.1923 Innsbruck. Dirigent, Pianist und Komponist.

Nach dem Jusstudium in Innsbruck studierte Pembaur ab 1870 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (Klavier bei Wilhelm Schenner, Kontrapunkt bei Bruckner). Nach Auseinandersetzungen mit Bruckner setze er sein Studium bei Josef Gabriel Rheinberger (1839–1901) an der Königlichen Musikschule in München fort. 1874–1918 leitete er den Musikverein Innsbruck, prägte über Jahrzehnte das Innsbrucker Musikleben und bemühte sich um die Musikausbildung.

Obwohl ihm Bruckner menschlich fremd geblieben war, wurde er zu einem Befürworter seiner Messkompositionen. Mit dem Musikverein Innsbruck führte er zahlreiche Werke Bruckners auf, zum Druck der Messe in d-Moll, der bei Gross in Innsbruck erschien, schrieb er die Werkeinführung. Am 29.4.1893 leitete Pembaur das Ave Maria (WAB 5), am 24.4.1896 die Zweite Symphonie, 1897 die Vierte, 1899/1900 die Dritte und 1905 die Fünfte Symphonie.

Werke

• 1 Oper, Oratorien
• 1 Symphonie
• Messen und kleinere Kirchenmusikwerke
• Klavier- und Kammermusik
• Chormusik
• Märsche
• Lieder

Schriften

• Anton Bruckner, der erste Symphoniker der Gegenwart, in: Innsbrucker Nachrichten 21.4.1896, S. 3f.

Literatur

• Wolfgang Steiner, Der Innsbrucker Musikverein von 1811 bis 1918, in: Kurt Drexel/Monika Fink (Hg.), Musikgeschichte Tirols. Bd. 2. Von der frühen Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Innsbruck 2004, S. 547–600
• Franz Gratl, Josef Pembaur über Anton Bruckner, in: Raymond Ammann/Federico Celestini/Lukas Christensen (Hg.), Grenzüberschreitungen. Musik im interdisziplinären Diskurs. Innsbruck 2014, S. 157–166
• Christian Fastl, Art. „Pembaur, Familie“, in: www.musiklexikon.ac.at [21.1.2019]