Abel, P. Heinrich SJ (Heinrich Josef Maria)

* 15.10.1843 Passau, Bayern/D, † 23.11.1926 Wien/A. Jesuit der österreichischen Provinz.

Nach seinem Studium in Innsbruck und Pressburg unterrichtete er 1869–1891 am Kollegium Kalksburg (heute Wien, 23. Bezirk) Geschichte. Er arbeitete mit der christlich-sozialen Bewegung zusammen, trat für eine Erneuerung der katholischen Frömmigkeit unter der Parole „Zurück zum praktischen Christentum!“ ein und gründete verschiedene Kongregationen. Er wurde rasch zum „Männerapostel von Wien“ und unternahm 1893 die erste Männerwallfahrt nach Mariazell, wo zur Erinnerung an ihn ein Denkmal steht.

Bruckner wurde Anfang der 1890er Jahre von Anton Meißner, seinem ehemaligen Schüler und späteren Vertrauten, gebeten, in St. Augustin, wo P. Abel Männerpredigten hielt, Orgel zu spielen, was er, begeistert vom „kräftigen Gesang von so vielen tausend Männerstimmen“, trotz seines stärker werdenden Fußleidens gern tat – „in unvergeßlich schöner Weise über ein Parsifal-Motiv“ (Bruckner – skizziert, S. 60) improvisierend. P. Abel war auch beteiligt, als man für Bruckners letzte Lebensjahre eine bequeme Wohnung suchte. Er leitete ein Gesuch Bruckners an Erzherzogin Marie Valerie weiter, das ihm von P. Karl Graff (Geistliche), dem Beichtvater Bruckners, übergeben worden war. Bruckner konnte die Wohnung im Kustodenstöckl des Belvedere am 4.7.1895 beziehen. P. Abel assistierte schließlich bei den Begräbnisfeierlichkeiten am 14.10.1896 in der Wiener Karlskirche. Es wurden 2008 beim Gedenkstein in der Wiener Augustinerkirche (Ruhestätte: Loretokapelle St. Augustin) und 2009 beim Denkmal in Mariazell Zusatztafeln angebracht, die auf seinen Antisemitismus hinweisen.

Literatur

RENATE GRASBERGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.12.2018

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Normdaten (GND)

Abel, P. Heinrich SJ (Heinrich Josef Maria): 14052259X

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft