Spörr, Martin
* 16.10.1866 Wilten, Tirol/A (heute Stadtteil von Innsbruck), † 2.9.1937 Gallspach, Oberösterreich/A. Komponist, Dirigent und Musiker.
Nach einer ersten musikalischen Ausbildung in Innsbruck zog es Spörr nach Wien, wo er bei Robert Fuchs (1847–1927) Kompositions- und Harmonielehre studierte. Danach kehrte er in die Tiroler Landeshauptstadt zurück und gründete das Stadtorchester Innsbruck, dessen Leiter er für viele Jahre blieb. Zudem lehrte Spörr an der Musikhochschule und war selbst als Musiker tätig. 1899–1902 übernahm er die Leitung des Grazer Symphonie-Orchesters. 1903–1905 war er Musikdirektor des Karlsbader Philharmonischen Orchesters, 1903/04 dirigierte er außerdem die Kurkapelle Baden sowie 1906–1922 die Kurkapelle Karlsbad. Abschließend war er bis 1932 administrativer Leiter des Wiener Sinfonie-Orchesters. Bis ins hohe Alter musikalisch tätig, war Spörr in seinen letzten Jahren Leiter und Besitzer der Konzertdirektion Vindobona und der Burggarten-Konzertgesellschaft, deren Sommerkonzerte er bis 1932 dirigierte.
Als Bruckner-Dirigent erlangte Spörr vor allem als früher Rezipient Bedeutung. In Graz dirigierte er die Vierte Symphonie erstmals bereits 1899, die Fünfte folgte im Jahr darauf. 1904 folgte die Siebente und 1907 erstmals – nun schon in Karlsbad – die Dritte Symphonie. Durch Spörrs Engagement wurde Karlsbad nach Berlin und München die erst dritte Stadt, in der alle Symphonien Bruckners erklangen.
Werke
- 2 Opern (Der Abt von Fiecht, 1917; Gevatter Tod, 1926)
- Märsche
- Lieder
Literatur
- Ernst Kobau, Die Wiener Symphoniker. Eine sozialgeschichtliche Studie. Wien 1991, S. 36ff.
- ABCD
- Uwe Harten, Art. „Spörr, Martin“, in: www.musiklexikon.ac.at [14.1.2019]