Zasche, Theodor
* 18.10.1862 Wien/A, † 15.11.1922 Wien. Maler, Karikaturist.
Sohn des Gablonzer Miniaturmalers Josef Zasche (1821–1881). Theodor lernte bei seinem Vater und studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule Porzellanmalerei.
Als Karikaturist und Kenner der Wiener Gesellschaft arbeitete er für die Zeitschriften Der Floh, das Wiener Witzblatt, später (1910) für die Volkszeitung und nach Hans Schließmanns (1852–1920) Tod für die Wiener Luft (ab 1920). Alle Karikaturen (Ikonografie) zeichnen sich durch besondere Porträtähnlichkeit aus.
Die Mappe Lachendes Wien enthält 50 Meister-Karikaturen aus der Wiener Gesellschaft. Das Blatt Das musikalische Wien (1919; IKO 192) zeigt die Komponisten Bruckner, Johannes Brahms, Johann Strauss sowie Ludwig Bösendorfer auf der linken und Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven sowie Franz Schubert auf der rechten Seite. Die Dirigenten in der Mitte sind Felix Weingartner und Richard Strauss.
IKO 184 (Göll.-A. 4/3, nach S. 496; der Name des Künstlers wurde hier fälschlich als „Th. Rasche“ gelesen) zeigt Bruckner mit seiner Neunten Symphonie, die von der Kritik, dargestellt als Drache, mit spitzen Zähnen erfasst wird. Auf IKO 185 (Postkarte) ist der dirigierende Johann Strauss mit himmlischen Musikanten und Komponisten (u. a. Bruckner) als Zuhörern zu sehen.
Literatur
- Maler Theo Zasche †, in: Neue Freie Presse 16.11.1922, S. 4
- Theo Zasche, Lachendes Wien. 50 Meisterkarikaturen von 1890–1922. Wien 1923
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 4/3
- Bruckner-Ikonographie IRenate Grasberger, Bruckner-Ikonographie. Teil 1: Um 1854 bis 1924 (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 7). Graz 1990
- Bruckner-Ikonographie IIRenate Grasberger, Bruckner-Ikonographie. Teil 2: 1925 bis 1946. Nachträge zu Teil 1: Um 1854 bis 1924 (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 14). Wien 2004