Doss, Thomas
* 6.6.1966 Linz, Oberösterreich/A. Komponist, Dirigent und Pädagoge.
Erste musikalische Ausbildung erhielt Doss von seinen Eltern, ehe 1980–1989 ein Studium am Linzer Bruckner-Konservatorium in den Fächern Posaune bei Friedrich Loimayr (*1948), Komposition bei Gunter Waldeck (*1953) und Dirigieren bei Norbert Heinel (*1951) folgte. Weitere Studien zum Dirigat bei Michael Gielen am Mozarteum in Salzburg sowie zu Komposition bei Heinrich Gattermeyer (1923–2018) an der Akademie für Musik und darstellende Kunst (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) in Wien und zur Instrumentation bei Jo Conjearts (*1941) am Konservatorium in Maastricht/NL. 1989/90 Studienaufenthalt in Los Angeles am Dick Grove College. Seit 1984 wirkte er als Komponist und Dirigent sowie in diversen Assistenzstellen an Theater- und Opernhäusern. 1990–1993 Chefdirigent beim staatlichen Orchester in Quedlinburg/D sowie 1994–1998 beim Oberösterreichischen Jugendsinfonieorchester. Doss unterrichtete an zahlreichen Universitäten, darunter seit 1991 am Oberösterreichischen Landesmusikschulwerk (seit 2006 Koordinator der Ensembleleitung Blasorchester), 2002–2012 an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien sowie 2011–2016 als Professor für Dirigieren am Conservatorio Claudio Monteverdi in Bozen. Doss komponiert vorwiegend Auftragswerke, dabei zeichnet sich sein Stil durch einen großen Klangreichtum und intensive Ausdruckskraft (emotionale Musik) aus. Neben Einflüssen aus der Unterhaltungsmusik (Pop und Rock) finden sich in Doss’ ca. 150 Werke umfassendem Œuvre auch vierteltönige Kompositionen.
Doss legte mehrere Bearbeitungen bzw. Arrangements zu Werken Bruckners vor, wobei es sich vornehmlich um Einrichtungen für größere Blasmusikorchester handelt. Den Beginn dieser Reihe stellt eine Orchestrierung des Klavierstückes Erinnerung aus dem Jahr 1994 dar. Im Gegensatz zu den Bearbeitungen von Fridolin Dallinger und Harald Heilmann weist die Bearbeitung Doss‘ einen höheren kompositorischen Eigenanteil auf, der sich nicht zuletzt in hinzugefügten Stimmen widerspiegelt. Jedoch setzt auch Doss in seiner Bearbeitung auf die Umsetzung der pedalisierten Passagen durch eine Harfe. Eine Aufführung der Bearbeitung unter Leitung des Komponisten fand am 24.6.2004 in St. Florian statt. Weitere Arrangements fertigte Doss auch für das Ave Maria (WAB 6), Christus factus est (WAB 11), das Ecce sacerdos und das Os justi an.
Werke
- Kinderopern (u. a. Eine Reise um die Welt)
- Orchesterwerke (u. a. Sinfonic Fanfare, Days of Enlightenment)
- Kammermusik (Schneequartett – Streichquartett Nr.1, 4 Mimiken für Streichtrio)
- Chor- und Solowerke (Der Sonnengesang des hl. Franz v. Assisi)
Literatur
- ABCD.
- Uwe Harten, Art. „Doss, Thomas“, in: www.musiklexikon.ac.at [16.5.2021]
- www.thomas-doss.com [16.5.2021]
- https://db.musicaustria.at/node/68714 [16.5.2021]