Exaudi (WAB add 330) „Exaudi“

vierstimmiger gemischter Chor mit Posaunenbegleitung (A, T, B?)

EZ: zwischen 1843 und 1845? in Kronstorf?
UA: ?
Aut.: verschollen
ED: Franz Gräflinger, Anton Bruckner. Leben und Schaffen (Umgearbeitete Bausteine). Berlin 1927, S. 21

Die Autorschaft eines Exaudi konnte von der Forschung bislang nicht geklärt werden. Gräflinger fand in Enns ein vierstimmiges Exaudi in G‑Dur mit Trombonenbegleitung. Das Autograf war nicht auffindbar (Verschollenes), erhalten waren lediglich Stimmen, u. a. drei Posaunenstimmen. Leopold von Zenetti soll Bruckners Autorschaft bestätigt haben. Rudolf Louis bezweifelt allerdings unter Berufung auf Franz Xaver Bayer die Echtheit dieser Komposition.

Schließlich wurde das Werk Franz Joseph Aumann zugeschrieben (Göll.-A. 1, S. 106). In Anbetracht der Tatsache, dass Aumanns Responsorien zu Bruckners Jugendeindrücken zählten und Bruckner zu Aumanns Ecce quomodo sowie Tenebrae Posaunensätze verfasste, könnte auch hier eine Bearbeitung eines vorhandenen Chorstückes vorliegen. Jedoch weicht die Aumann‘sche Komposition eines Exaudi, Domine (aus der Allerheiligen-Litanei) für SATB und vier Posaunenstimmen wesentlich von Gräflingers Druck ab (vgl. Dormann, S. 322, X/11). Das von Dormann erwähnte Exaudi novum unbekannter Herkunft (Dormann, S. 339) konnte nicht als Bruckners Exaudi identifiziert werden.

Literatur

ANDREA SINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 10.6.2020

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Quellen (Werkverzeichnis)

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft