Verschollenes

Nur wenige Kompositionen Bruckners müssen als verschollen gelten: Die Rose (komponiert für die Tochter des Besitzers des Forsthofes in Sierning, Maria Wimmer, verehelichte Furrer), der für Richard Heller geschriebene Choral (WAB 226) und Salve Maria bzw. Salve Regina. Das Requiem (WAB 133) wurde neuesten Forschungen zufolge fälschlicherweise Bruckner zugeschrieben (Incerta und Falsa). Einen Sonderfall stellt das Zigeuner-Waldlied dar, das Bruckner für den Mittelteil des Männerchores Germanenzug umgearbeitet (Bearbeitungen) haben soll. Einer eigenhändigen Notiz in der Messe für den Gründonnerstag in F‑Dur (Messen) zufolge hat Bruckner 1845 auch ein fugiertes Kyrie und Gloria (Fuge) komponiert.

Franz Scheder erweitert die Gruppe der verschollenen Werke um Drei Stücke (WAB 225) für Anton Hager (darunter ein Lied) sowie Irische Lieder, die Bruckner einer unsicheren Überlieferung zufolge für Emma O‘Hegerty geschrieben haben soll. Das Segenlied von Norbert Hauner (1743–1827) soll Bruckner 1856 für seinen Orgelschüler Ferdinand Edelhart (1839–1930) harmonisiert haben, auch hierzu fehlt das Autograf.

Die Litanei (WAB 132) von Bruckner ist nach wie vor verschollen. Die 1855 entstandene Litanei von Simon Sechter wurde in der Linzer Stadtpfarrkirche am 12.9.1858 uraufgeführt (Kaiser, S. 30), ist allerdings nicht mit der Litanei (WAB 132) für gemischten Chor und Blechbläser aus Bruckners Erinnerung (Göll.-A. 1, S. 253) gleichzusetzen. Scheder erwähnt außerdem ein Exaudi, das von der Forschung Franz Joseph Aumann zugeschrieben wurde, lt. Franz Gräflinger aber aus Bruckners Unterrichtszeit bei Leopold von Zenetti stammt. Die Autorschaft ist derzeit aufgrund des fehlenden Autografs nicht zu klären.

Literatur

SANDRA FÖGER, ANDREA SINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 8.7.2020

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft