Weisbach, Hans (Edgar)

* 19.7.1885 Glogau/Schlesien (Glogów/PL), † 23.4.1961 Wuppertal, Nordrhein-Westfalen/D. Dirigent.

Im Alter von sieben Jahren erster Geigen- und Klavierunterricht, nach dem Abitur (1904) Violinstudium an der Berliner Hochschule für Musik bei Joseph Joachim (1831–1907) und Andreas Moser (1859–1925), Dirigieren bei Robert Hausmann (1852–1909), sowie Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Berlin. Nach dem Studium wurde Weisbach 1908 von Felix Mottl als Korrepetitor an die Münchener Hofoper geholt. Als Opern- und Konzertkapellmeister wirkte er in Frankfurt am Main, Worms, Wiesbaden, Hagen und Barmen. 1926 wurde er als Nachfolger Georg Schnéevoigts Generalmusikdirektor in Düsseldorf. 1933–1937 übernahm er die Leitung des Symphonieorchesters von Radio Leipzig. 1938 wurde er nach Wien berufen, wo er die Wiener Konzertgesellschaft leitete. Mit den Wiener Symphonikern gab er während der NS-Zeit (Nationalsozialismus) zahlreiche Konzerte, in denen die Werke Bruckners einen bevorzugten Platz erhielten. Im Krieg führte er die sogenannten „Dunkelkonzerte“ (bei gedämpfter Saalbeleuchtung) ein, bei denen er vom 17.11.1939 bis 6.5.1944 regelmäßig Bruckner-Symphonien dirigierte. Weisbach hielt in Wien mehrmals Vorträge über Bruckner und brachte auch dessen symphonische Skizzen zur Aufführung. 1947 wurde er nach seinem Entnazifizierungsverfahren (er war seit 1937 Mitglied der NSDAP) zum Generalmusikdirektor in Wuppertal ernannt (bis 1955).

Schriften
  • Musik des Lichtes, in: Neues Wiener Tagblatt 2.7.1939, S. 13
  • Der originale Bruckner, in: Bruckner-Blätter 9 (1937) H. 1/2, S. 4–10
  • Erfahrungen und Erkenntnisse, in: Anton Bruckner. Wissenschaftliche und künstlerische Betrachtungen zu den Originalfassungen. Wien 1938, S. 31–42
  • Anton Bruckner. Betrachtungen eines Nachschaffenden, in: Bruckner-Blätter 12 (1940) H. 1, S. 1–7
Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 25.9.2019

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