Daxsperger, Ludwig

* 8.7.1900 Raab, Oberösterreich/A, † 20.11.1996 Linz, Oberösterreich/A. Organist und Komponist.

Zusammen mit seinem Bruder Leopold Daxsperger (1896–1963) war er Sängerknabe in St. Florian und wurde unter anderem von Franz Xaver Müller unterrichtet. Nach der absolvierten Ausbildung (1914–18) an der bischöflichen Lehrerbildungsanstalt in Linz (Schüler von Josef Gruber) und den anschließend betriebenen privaten Studien bei Adalbert Schreyer folgte ein Studium in Wien. Erste Anstellungen erhielt Daxsperger 1923–27 an der Abteilung für Kirchenmusik bei Vinzenz Goller, Max Springer (1877–1954), Josef Lechthaler (1891–1948) und an der Kapellmeisterschule bei Robert Heger, Dirk Fock (1886–1973) der Wiener Musikakademie 1927–1930 Musikerzieher und Chormeister in Salzburg (Salzburger Chorvereinigung). 1930 trat Daxsperger die Nachfolge von Franz Karl Neuhofer als Domorganist in Linz an und war bis 1966 Musiklehrer an der Linzer Bundeslehrer- und Bundeslehrerinnenanstalt tätig. Für die Diözese Linz arbeitete Daxsperger als Orgel- und Glockenfachmann. Neben der Leitung zahlreicher Chöre, darunter des Christlich-deutschen Gesangsvereins (vor 1938) und des Brucknerchores Linz (1945–1965), dirigierte er nach 1945 das Orchester des Linzer Landestheaters bei Symphoniekonzerten. Daxsperger war Landesobmann der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs und Gründungsmitglied des Brucknerbundes für Oberösterreich.

Erste Bekanntschaft mit den Kompositionen Bruckners dürfte Daxsperger bereits während seiner Zeit als Sängerknabe im Stift St. Florian gemacht haben, da im entsprechenden Zeitraum noch immer Personen aus Bruckners näherem Umfeld im Stift arbeiteten und lebten. Mit Josef Gruber zeigt sich zudem ein Bruckner-Schüler für Daxspergers Ausbildung verantwortlich. Es scheint daher wenig überraschend, dass Daxsperger sich auch weiterhin mit den Kompositionen Bruckners auseinandersetzte. In diesem Zusammenhang ist die Bearbeitung des Liedes Amaranths Waldeslieder von 1946 zu sehen, bei der Daxsperger das Stück für Soli, gemischten Chor und Orchester einrichtete. Ebenso zeigt sich Daxsperger 1956 für die Herausgabe der Chorkantate Entsagen verantwortlich. Ein im Besitz von Daxsperger befindlicher Brief Bruckners an Ernst Lanninger (1842-1920) wurde 1997 zusammen mit dem kompositorischen Nachlass Daxspergers der Bibliothek des Oberösterreichischen Landesmuseums übergeben.

Werke
  • Lieder
  • Chöre
  • Kammermusik
  • Kirchenmusik (84. Psalm für Soli, Chor und Orch., Das Wessobrunner Gebet für Chor und Orch., Te Deum).
Literatur
  • Waltraud Faißner, Nachlass Prof. Ludwig Daxsperger in der Bibliothek des OÖ. Landesmuseums, in: OÖ. Museumsjournal, Beilage zum Oberösterreichischen Kulturbericht 54, Februar 2000, S. 1f.
  • Johanna Walch, Das Musikschaffen der Organisten des Stiftes St. Florian ab dem Bau der Krismannorgel 1770/1774. Diss. Wien 2009
  • Barbara Boisits /Christian Fastl, Art. „Daxsperger, Brüder“, in: www.musiklexikon.ac.at [16.5.2021]

CLEMENS GUBSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 16.5.2021

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Normdaten (GND)

Daxsperger, Ludwig: 140205802

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft