Heger, Robert

* 19.8.1886 Straßburg, Elsaß-Lothringen/D (Strasbourg/F), † 14.1.1978 München, Bayern/D. Dirigent, Komponist.

Nach Studium in Straßburg, Zürich und München (bei Max von Schillings [1868–1933]) begann Heger 1907 seine Kapellmeisterlaufbahn in seiner Geburtsstadt, wurde 1908 in Ulm, 1909 in Barmen und 1911 an der Wiener Volksoper verpflichtet, bevor 1913 eine siebenjährige Tätigkeit am Stadttheater in Nürnberg folgte, wo er sich als Opern- und Orchesterdirigent einen ausgezeichneten Ruf erwarb. Ab 1920 wirkte er als Assistent von Bruno Walter und schließlich als Erster Kapellmeister an der Münchener Oper, 1925–1934 folgte er einer Verpflichtung an die Staatsoper in Wien, daneben leitete er auch die Gesellschaftskonzerte der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. 1933 kam er an die Berliner Staatsoper, nach dem Krieg verlegte er seine Tätigkeit wieder nach München, wo er bis 1968 an der Bayerischen Staatsoper dirigierte. Mitglied der NSDAP seit Mai 1937 (Nationalsozialismus).

Heger, der auch als Komponist hervortrat, erwies sich in seinem langen Wirken als einer der vielseitigsten Operndirigenten Deutschlands und Österreichs mit einem Schwerpunkt auf deutsche Musik. Zu Bruckner hatte er ein besonders inniges Verhältnis. Er führte Bruckners symphonische und kirchenmusikalische Werke oftmals und mit großer Hingabe auf, wobei er die damals gebräuchlichen Fassungen (Robert Haas) bevorzugte. Im Rahmen zweier Rundfunk-Konzerte der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Heger waren Bruckners Dritte (12.11.1928) und Vierte (29.9.1929) zu hören, letztere führte er abermals am 15.8.1933 neben der Ersten Symphonie von Johannes Brahms bei den Salzburger Festspielen auf, sowie am 11.4.1945 in einem Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters für Rüstungsminister Albert Speer, gemeinsam mit der Schlussszene aus Richard Wagners Götterdämmerung und Ludwig van Beethovens Violinkonzert, op. 61 (Prieberg, S. 2974).

Werke

• Opern
• Konzerte
• Kammermusik
• Lieder

Literatur

• Martin Elste, Art. „Heger, Robert“, in: MGG²Ludwig Finscher (Hg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 29 Bde. (Sach- und Personenteil). 2. neubearb. Ausgabe. Kassel u. a. 1994–2008 8 (2002), Sp. 1156f.
• Fred K. Prieberg, Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. Auprès des Zombry ²2009 [CD-ROM], S. 2972ff.
• www.abruckner.com/sitesearch/searchdiscographyd/default.htm?search=heger [26.2.2020]