Amaranths Waldeslieder (WAB 58) „Wie bist du Frühling gut und treu“

Lied für Singstimme und Klavier in G‑Dur

Text: Oskar Freiherr von Redwitz
EZ: 1856 in Linz
W: Friedrich Mayer („[...] Sr. Hochwürden und Gnaden Dem Hochgelehrten, Hochgeehrten Herrn Herrn Friedrich Theofil Mayer Sr. k.k. Apost. Majestät Rath, Mitglied des löblichen Prälatenstandes, Oberst-Erbland-Hofkaplan, Probst und Lateranensischer Abt des hochlöbl. Chorherrn-Stiftes zu St. Florian in tiefster Ehrfurcht gewidmet von Anton Bruckner.“)
UA: vermutlich in St. Florian; 11.4.1886 in Linz, Redoutensaal (in der Bearbeitung von Franz Sales Reiter; Gesangverein „Gutenbergbund“)
Aut.: Böhm & Sohn, Verlagsarchiv (o. Sign., Reinschrift); Wienbibliothek, Musiksammlung (MH7680, 1. Niederschrift); Stift St. Florian, Bruckner‑Archiv (20/41a, As., Widmungspartitur)
ED: Die MusikDie Musik. Stuttgart–Berlin–Leipzig 1901/02–1914/15 und 1922/23–1942/43. Zusatz ab 1934: Amtliches Organ der NS-Kulturgemeinde; Zusatz ab 1937/38: Organ des Amtes für Kunstpflege beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung und Schulung der NSDAP; Zusatz ab 1939: Organ der Hauptstelle Musik beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung und Schulung der NSDAP; Zusatz ab 1940/41: Organ der Hauptstelle Musik beim Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP 1 (1902) H. 17, S. 1591ff. (Max Marschalk)
NGA: Band XXIII/1 mit Revisionsbericht (Angela Pachovsky, 1997)

Für Amaranths Waldeslieder wählte Bruckner aus dem romantischen Epos Amaranth (1849) von Oskar von Redwitz fünf der 14 Strophen aus dem lyrischen Abschnitt, die seiner „Natur- und Gottesgläubigkeit“ (Marschalk, S. 1592) entsprachen. Schon 1851 hatte er einen Text aus diesem Werk vertont (Entsagen). Bruckner orientierte sich am Gattungsmodell der durchkomponierten Ballade. Entsprechend der fünf Strophen ist das Lied (Lieder) fünfteilig aufgebaut, die 5. Strophe bildet eine Art Coda. Liedhafte Passagen wechseln mit Rezitativen.

Die erste Aufführung fand wahrscheinlich während eines Kammermusikabends bei Prälat Mayer in St. Florian statt. Reiter bearbeitete dieses Werk für Sopran-Solo, Frauenchor und Streichorchester (bzw. Klavierbegleitung) für eine Aufführung am 11.4.1886 in Linz (Druck: Lehrerhausverlag, Linz). Laut der Konzertkritik in der Linzer Zeitung habe das Werk durch die Bearbeitung gewonnen, „jedenfalls weist schon die reiche, oft orgelmäßige Figuration in der Clavierbegleitung darauf hin, die Melodie einem Chore anzuvertrauen“ (Linzer Zeitung 14.4.1886, S. 399). In Wien sang dieses Lied erstmals Gisela Seehofer am 5.2.1903 in einem Konzert des Wiener Akademischen Gesangvereins. 1946 bearbeitete Ludwig Daxsperger das Werk für Soli, gemischten Chor und Orchester.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 25.10.2018

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft