Almeroth, Carl

* 9.12.1852 Wien/A, † 3.10.1906 Wien. Fabrikant, Generalvertreter der Alpinen Montangesellschaft in Wien.

Almeroth, durch seine Herkunft und berufliche Position einflussreich, gehörte zum engeren Freundeskreis Bruckners. Er war bei Aufführungen anwesend, schrieb in der Presse über Bruckner und unternahm Besuche und Ausflüge mit ihm. Almeroth stellte dafür auch sein Pferdegespann zur Verfügung, worauf er prompt von Bruckner den Spitznamen „Wagerl“ erhielt. Als Mäzen war er maßgeblich an der Gründung des Consortiums in Steyr beteiligt und unterstützte den Komponisten mit einer beträchtlichen Summe.

Almeroth schaltete sich auch ein, als Fritz von Uhde Bruckner in München als Apostel in seinem Gemälde Das Abendmahl Christi darstellen wollte. Überdies geht das erste Denkmal in Steyr indirekt auf ihn zurück, da er Bruckner 1891 zum befreundeten Viktor Tilgner ins Atelier brachte, wo Bruckner diesem Modell saß. Im Gegenzug fädelten Tilgner und der Komponist Almeroths Heirat ein, zu der Bruckner Orgel spielte; Sohn Karl Anton Johann (* 31.10.1895 Wien) wurde das Patenkind Bruckners. Fritz Zerritsch verewigte Almeroths erste Frau Elisabeth, geb. Praherstorfer (1871–1897) als Muse am Sockel des Bruckner-Denkmals in Wien (früher im Stadtpark; das Denkmal soll im Innenhof der Alten Universität, jetzt Österreichische Akademie der Wissenschaften, neu aufgestellt werden).

Der Chor Abendzauber ist Almeroth gewidmet; mit dem Scherzo-Thema aus der Achten Symphonie hat ihn Bruckner nach eigener Angabe musikalisch charakterisiert; dazu existiert auch eine handschriftliche Notiz in einer Skizze zur 1. Fassung: „Almeroth / Clar[inet]“. An Almeroths Wohnhaus in Steyr, Leopold Werndl-Straße 3, wurde als Erinnerung an Bruckners Besuche bei seinem Freund 1961 eine Gedenktafel mit der Totenmaske Bruckners angebracht (Gedenkstätten).

Schriften
  • Anton Bruckner‘s Himmelfahrt. Ein Sylvester-Traum. Wien 1895
  • Das Bruckner-Denkmal in Steyr, in: Der Alpenbote 29.5.1898, S. 3
  • Wie die Bruckner-Büste entstand. (Zum Bruckner-Denkmal). Wien 1899
  • Von zwei Wiener Meistern. Zur Enthüllung des Bruckner-Denkmals, in: Wiener Bilder 29.10.1899, S. 6ff.
Literatur

ERICH WOLFGANG PARTSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 8.4.2019

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Almeroth, Carl: 110466497

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft