Salvum fac (WAB 40) „Salvum fac populum tuum“

Vierstimmiger gemischter Chor a cappella in F‑Dur

EZ: 14.11.1884 (bei Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 4/3, S. 653: 14.4.1884)
UA: ?
Aut.: ÖNB‑MS (Mus.Hs.6022)
ED: Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 4/2, nach S. 496 (1936; Faksimile)
NGA: Band XXI (Hans Bauernfeind/Leopold Nowak, 1984) und Revisionsbericht (1984)

Diesen Text aus dem Te Deum (Vv 22–30) vertonte Bruckner im Spätherbst des Jahres, in dem er sein Te Deum in der 2. Fassung vollendete. Anlass und eventueller Widmungsträger sind unbekannt. Dieses Werk, das Göll.-A. etwas hilflos als „eine der merkwürdigsten Kompositionen Bruckners“ (4/2, S. 200) und selbst noch 2010 Melanie Wald-Fuhrmann als „seltsames Stück“ (S. 279) bezeichnen, ist eine Motette, die starke Anklänge an das „Tota pulchra es, Maria“ (1878) und das Os justi (1879) zeigt. Bruckner wechselt zwischen drei Satzarten (Choralunisono, Falsobordone-Satz, real vierstimmiger Satz mit polyphonen Elementen, wie imitatorischen Einsätzen) und greift zu dem schon im Tota pulchra es, Maria verwendeten Effekt „Vorsänger – Chor“. Auch der im Cäcilianismus sehr geschätzte Falsobordone-Satz legt den Schluss nahe, dass Bruckner das Stück für Franz Xaver Witts Zeitschrift Musica sacra geschrieben haben könnte, die 1885 jedoch das phrygische Pange lingua (WAB 33) veröffentlichte. Göll.-A. ziehen auch die Möglichkeit in Betracht, es sei für Klosterneuburg oder St. Florian innerhalb der sogenannten „Kaiserämter“ bestimmt gewesen. Sollte die zeitliche Zuordnung „14. April 1884“ für die Entstehung zutreffen, wie sie Göll.-A. in 4/3, S. 653 angeben, und die sich im Autograf befindliche Datierung „14. Nov. 884. ABruckner mp.“ auf eine spätere Durchsicht und Korrektur beziehen, dann könnte die Komposition am Ostermontag 1884 während Bruckners Aufenthalt in Prag entstanden sein.

Eine Aufnahme dieser äußerst selten aufgeführten Motette findet sich auf einer 1994 veröffentlichten CD mit Bruckner-Motetten (Naxos). Im Carus-Verlag erschien 1996 „Rorate coeli“, eine Bearbeitung nach Bruckners Motette Salvum fac von Matthias Kreuels (* 1952).

Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 12.5.2017

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Erstdruck

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft