Herreweghe, Philippe

* 2.5.1947 Gent/B. Dirigent.

Besuchte das Konservatorium seiner Heimatstadt, wo er Klavier, Cembalo und Orgel studierte. Es folgte ein Medizinstudium mit Schwerpunkt Psychiatrie. 1970 gründete Herreweghe das Collegium Vocale Gent, dessen Leitung er auch innehat. Selbiges gilt für das 1991 begründete Orchestre des Champs-Elysées. 1999 übernahm er zudem den Posten als erster Dirigent der Königlichen Philharmonie von Flandern. Neben dieser umfassenden Dirigiertätigkeit fungiert der vor allem in seiner Heimat und Frankreich vielausgezeichnete Belgier auch als Festivalleiter sowie Label-Gründer und machte sich als Publizist einen Namen.

Herreweghe, der zu den bedeutendsten Dirigenten im Bereich der historischen Aufführungspraxis zählt, gehört zu den wenigen, die sich beinahe des gesamten Spektrums von Bruckners Werk annahmen. Mit dem Orchestre des Champs-Elysées spielte er zwischen 2004 und 2008 die Siebente, Vierte und Fünfte Symphonie ein. Fast zwei Jahrzehnte davor, im Jahr 1989, brachte er die La Chapelle Royale, das Collegium Vocale und das Ensemble Musique Oblique für Aufnahmen zahlreicher Vokalwerke, so der zwei Aequale, der Motetten Ave Maria (WAB 6), Christus factus est (WAB 11), Os justi, Locus iste und Vexilla regis und der Messe in e‑Moll zusammen. 2001 leitete er zudem sowohl die belgische als auch die japanische Erstaufführung der Neunten Symphonie samt Finale (Samale et al.) durch das Royal Flanders Philharmonic Orchestra.

Schriften
  • Roland de Lassus. Paris 1988
  • Koninklijk Filharmonisch orkest van Vlaanderen. Cultureel ambassadeur van Vlaanderen. Antwerpen [o. J.]
  • (Hg.), Anton Bruckner. Arles 2008
  • Canvas klassiek. Hans Rott en Gustav Mahler. o. O. 2011
Literatur

THOMAS HANDSCHUH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 20.9.2019

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Herreweghe, Philippe: 12306385X

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft