Wetzler (Verlag)

Von dem Musikalienhändler, Verleger und Konzertarrangeur Emanuel Wetzler (* 28.10.1839 Libotschan/Böhmen [Libočany u Žatce/CZ], † 20.1.1901 Prag/CZ) zusammen mit seinem Schwager Gustav Schalek (* ca. 1836 [Ort?], † 4.12.1889 Prag) 1862 gegründeter Buch-, Kunst- und Musikalienhandel in Prag. 1879/80 wurde eine Filiale in Wien eröffnet, die von Julius Engelmann (* 31.1.1854 Aurzimowes/Böhmen [Praha-Uhřínĕves/CZ], † 8.9.1890 Wien/A), der auch Redakteur des Musikalischen Wochenblatts und Konzertarrangeur war, als Prokurist geleitet wurde. Nach dem Tod Engelmanns musste die Filiale in Wien Konkurs anmelden, ein großer Teil des Sortiments (nicht jedoch die Bruckner-Drucke) wurde von Doblinger übernommen. In Prag existierte die Firma noch bis ca. 1895.

In fast allen seinen Briefen vom Mai 1885 berichtet Bruckner (an Hermann Levi, Hans Paul Freiherr von Wolzogen, Felix Mottl, Theodor Helm, Johannes Peregrin Hupfauf [1856–1889], Moritz Edler von Mayfeld sowie Eduard Rappoldi [1831–1903]), dass Wetzler das am 2.5.1885 erfolgreich in Wien uraufgeführte Te Deum verlegen wolle. Warum die Verhandlungen ins Stocken gerieten, ist nicht mehr rekonstruierbar; Friedrich Eckstein übernahm von dem in Verlagsangelegenheiten ungeschickten Bruckner alle Vollmachten und besorgte die Drucklegung bei Rättig noch im selben Jahr (1885). 1887 erschienen die kleinen kirchenmusikalischen Werke Ave Maria (WAB 6) und „Tota pulchra es, Maria“ bei Wetzler zusammen unter dem Titel Zwei Kirchenchöre.

Literatur

ANDREA HARRANDT, ELISABETH TH. HILSCHER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.9.2017

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