Tantum ergo (WAB 32)
Hymnus für vierstimmigen gemischten Chor a cappella in D‑Dur, „Andante“
Text: | Thomas von Aquin |
EZ: | 1843 in Kronstorf (NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet): 1845) |
UA: | ?, St. Florian (?) |
Aut.: | Stift St. Florian, Bruckner‑Archiv (20/32, Partitur-Fragment und Stimmen) |
ED: | Pange lingua (Tantum ergo) und Vexilla regis. Universal Edition, Wien 1914 (Josef Venantius von Wöss; als „Pange lingua“ in der um T. 23–34 gekürzten Fassung) |
NGA: | Band XXI (Hans Bauernfeind/Leopold Nowak, 1984) und Revisionsbericht (1984) |
Die Einreihung dieser Vertonung in den Bruckner‘schen Werkkatalog ist aus mehreren Gründen etwas kompliziert: Für den praktischen Gebrauch entstand bald eine gekürzte Version, in der die Textwiederholung zwischen T. 23 und 34 mit „vi-de“ gestrichen wurde. Bruckner sanktionierte diese Einrichtung, die sich u. a. P. Oddo Loidol im Jahr 1882 abgeschrieben hatte, mit seinem Namenszug. Im Erstdruck stellte Wöss eine zusätzliche Strophe mit dem Text der 1. Strophe des Hymnus Pange lingua voran und veröffentlichte das Werk in der gekürzten Version.
Das Tantum ergo komponierte Bruckner laut Biografie von August Göllerich und Max Auer „für St. Florian“ (Göll.-A. 1, S. 250), unter Umständen mit der Absicht, sich bei Stiftskanzleidirektor Friedrich Mayer, dem späteren Propst, in Erinnerung zu bringen (vgl. auch die Kantate Vergißmeinnicht). Bruckner schreibt hier zwar im durchaus zeitüblichen kirchenmusikalischen Gebrauchsstil (mit Terz‑ und Sextparallelen), die farbigere Harmonik und die stellenweise expressivere Führung der Oberstimme zeigen aber schon den Kenntniszuwachs durch den Unterricht bei Leopold von Zenetti.