Internationales Brucknerfest Linz (IBF)

Das erste Brucknerfest fand 1905 in München statt. Weitere Feste folgten seit 1920 in Deutschland und Österreich – hier v. a. in Linz und St. Florian –, die besonders in den 1930er Jahren große Bedeutung erlangten (Internationale Bruckner‑Gesellschaft).

Nach der Eröffnung des Brucknerhauses Linz im März 1974 konnte bereits im September desselben Jahres das erste IBF abgehalten werden. Der Zeitraum dieser Festspiele erstreckte sich zu Beginn von ca. Anfang September bis ca. Anfang Oktober jeden Jahres; gegenwärtig (2017) beginnen sie ca. Mitte September. Sinn und Zweck ist es, innerhalb eines stilistisch weitgefächerten Programms das Gesamtwerk Anton Bruckners, insbesondere sein symphonisches Schaffen (Symphonien), mit internationalen Orchestern und Dirigenten vorzustellen. Im Laufe der Jahre konnten interessante Premieren geboten werden: die „öffentliche Uraufführung“ der Achten Symphonie in der 1. Fassung (30.8.1974) und die Uraufführung der Vierten Symphonie in der 1. Fassung (20.9.1975).

Als Festredner anlässlich der Eröffnung des IBF wird jeweils eine prominente Persönlichkeit aus Kunst oder Politik eingeladen. Seit 1979 ist die Linzer Klangwolke, ein über riesige Lautsprechertürme aus dem Brucknerhaus Linz übertragenes Konzert, das im Linzer Donaupark ein beeindruckendes Hörerlebnis vermittelt, Bestandteil des IBF. Das Avantgarde-Festival Ars electronica fand ebenfalls erstmals 1979 statt, seit 1992 wird es jedoch unabhängig vom IBF veranstaltet.

Eingebettet in das IBF ist – nach einem ersten erfolgreichen „Versuch“ 1977 – seit 1980 (zunächst alljährlich, seit 1998 alle zwei Jahre) das wissenschaftliche Bruckner‑Symposion (Symposien und Tagungen), veranstaltet vom Anton Bruckner Institut Linz. Weitere wissenschaftliche Veranstaltungen waren 1978 Adalbert Stifter, 1980 Johannes Kepler (1571–1630) und 1984 Hermann Bahr (1863–1934) gewidmet.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.9.2017

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft