Fedossejew (Fedosejev), Wladimir (Vladimir) Iwanowitsch

* 5.8.1932 Leningrad/UdSSR (St. Petersburg/RUS). Dirigent.

Musikalische Ausbildung an verschiedenen sowjetischen Musikschulen, zuletzt in Moskau bei Leo Ginzburg (1901–1979). Seit 1959 konzertierte er mit Orchestern in Moskau und Leningrad. Auf Einladung von Jewgeni Mrawinski dirigierte Fedossejew 1971 ein Konzert mit den Leningrader Philharmonikern, das für ihn als Durchbruch seiner Dirigentenkarriere gilt. Bereits seit 1974 ist er künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Tschaikowsky Sinfonieorchesters des Moskauer Rundfunks (früher USSR bzw. Moscow TV & Radio Symphony Orchestra), mit dem er Tourneen durch Europa, Asien und die USA unternahm. Seit 1989 zunächst als ständiger Gastdirigent, leitete er 1997–2004 als Chefdirigent – auch auf zahlreichen Tourneen – die Wiener Symphoniker, mit denen er, bald Publikumsliebling in Wien (Heresch, S. 92), auch noch 2015 konzertierte. Zwischen 1993 und 2006 wurden Bruckners Symphonie in d-Moll („Annullierte“), die Vierte, Fünfte, Achte und Neunte, jeweils mehrfach, auch auf Tourneen, gespielt. Auftritte mit zahlreichen bedeutenden Orchestern führten ihn u. a. nach Deutschland, Frankreich, Japan und in die USA (Nordamerika); daneben war er als Operndirigent erfolgreich in Bregenz und Wien sowie in Italien und der Schweiz. Fedossejew erhielt u. a. auch in Österreich zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse 2005.

Fedossejew selbst, der sich erst in späteren Jahren mit Bruckner beschäftigte, erwähnte seine Absicht, gerade Brahms- und Bruckner-Werke „nicht auf russische Art“ musizieren zu lassen, „sondern in den Stil der großen deutschen Traditionen einzudringen“ (Heresch, S. 36), aber letztlich doch auf seine Art zu interpretieren.

Auf CD erschienen Bruckners Vierte 1977 (Ausgabe Ferdinand Löwe 1888) mit dem Tschaikovsky Sinfonieorchester und 1998 (Ausgabe Leopold Nowak) mit den Wiener Symphonikern (neu: Berlin Classics 2002) sowie die Achte (Nowak) 1997 und 1999 mit dem Tschaikowsky Sinfonieorchester.

Literatur

UWE HARTEN

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 21.1.2019

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