Schuch, Ernst (eigentl. Ernest Gottfried; ab 1898 Edler von)

* 23.11.1846 Graz, Steiermark/A, † 10.5.1914 Kötzschenbroda (Radebeul, Sachsen/D). Dirigent.

Der Sohn eines Staatsbeamten erhielt früh Geigen- und Klavierunterricht, begann zunächst ein Jus-Studium an der Universität Graz, wurde dann von Eduard Stolz (1817–1889) und Felix Otto Dessoff in Wien ausgebildet. Er wirkte als Musikdirektor in Breslau, Würzburg, Graz und Basel und wurde 1872 an die Hofoper in Dresden engagiert, wo er 1889 Generalmusikdirektor wurde. Schuch setzte sich vor allem für die Werke von Franz Liszt, Richard Wagner und Richard Strauss ein. 1898 wurde er nobilitiert, 1899 zum sächsischen Geheimen Hofrat ernannt. Er heiratete 1875 die aus Ödenburg (Sopron/H) gebürtige Sängerin Clementine Procházka (1850–1932).

Im Juli 1885 schrieb Josef Schalk an seinen Bruder Franz: „Schuch in Dresden will die [Siebente] Symphonie nächstes Jahr ebenfalls aufführen.“ (Briefe I, 850714). Am 23.11.1885 sandte Bruckner eine Abschrift seiner Messe in d-Moll an Schuch. Bote & Bock schickten die Partitur der Vierten an Schuch, was ohne Reaktion blieb. Am 11.12.1885 führte Schuch erstmals die Dritte Symphonie in Dresden auf. Wilhelm Kienzl (1857–1941) war anwesend; das Publikum lehnte das Werk ab. Im April 1887 brachte Schuch die Siebente zur Aufführung. Bruckner und Max von Oberleithner besuchten Schuch, der ihnen Opernkarten besorgte, am 5.6. oder 6.6.1891 auf der Rückreise von Berlin. Im Februar 1906 leitete Schuch eine Aufführung der Neunten Symphonie mit der Königlichen Kapelle.

Werke
  • Quadrille nach Motiven der Operette Die Jungfrau von Dragant für das Pianoforte componirt. Graz 1883
Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 27.5.2019

Medien

Kategorien

Normdaten (GND)

Schuch, Ernst (eigentl. Ernest Gottfried; ab 1898 Edler von): 117117153

Links

ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft