Heidelberg

Stadt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg in der Nähe der Mündung des Neckars in den Rhein, ehemalige kurpfälzische Residenz. Berühmte Schlossruine, traditionsreiche Ruprecht-Karls-Universität (gegründet 1386). 1890: ca. 31.700, 2019: 160.000 EW.

Heidelberg spielt in der Geschichte der Bruckner-Rezeption keine unbedeutende Rolle, immerhin fanden dort bis 1911 sieben Aufführungen von Werken Bruckners statt. Ein erster Kontakt Bruckners mit Heidelberg bestand in der Postkarte, die Ludwig Nohl am 6.6.1885 nach der Aufführung der Siebenten Symphonie in Karlsruhe schrieb (Briefe I, 850606).

Philipp Wolfrum (1854–1919), Gründer des Bach-Vereins und seit 1894 Universitätsmusikdirektor, führte bereits 1889 das Ave Maria (WAB 6) auf. Am 5.8.1893 wandte er sich mit einem Schreiben an den Komponisten, in dem er diesen zu einem Symphoniekonzert einlud. Geplant war die Fünfte Symphonie, später wollte er auch ein großes Chorwerk einstudieren. Am 12.12.1893 fand schließlich eine Aufführung der Dritten statt, bei der Bruckner allerdings krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte.

Am 25.11.1896, kurz nach Bruckners Tod, dirigierte Wolfrum die Zweite Symphonie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgten weitere Symphonien sowie das Te Deum. Beim Heidelberger Musikfest 1903 dirigierte Richard Strauss die Neunte Symphonie mit verdecktem Orchester – eine der frühesten Aufführungen dieses Werkes. 1932 wurde in Heidelberg eine Ortsgruppe der Internationalen Bruckner-Gesellschaft gegründet (Bruckner-Gesellschaften). Für Anfang Mai 1937 war hier ein Badisches Bruckner-Fest (Brucknerfeste und -feiern) geplant (Brucknerfest Zürich, S. 23).

Literatur

ANDREA HARRANDT, ERICH WOLFGANG PARTSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.8.2020

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft