Hötzl (Hötzel, Hölzl, Hölzel), Familie

Peter (Peregrin): * 10.3.1751 Grulich/Böhmen (Králiky/CZ), † 12.9.1827 Buchholz bei Garsten, Oberösterreich/A. Orgelbauer.
Er soll über mehrere Jahre Mitarbeiter Franz Xaver Chrismanns gewesen sein. 1786 erwarb er in Garsten bei Steyr ein Haus („Rieglerhaus am Pichl Buchholz No. 4“, heute Buchholzstraße 11). Er baute Orgeln in Oberösterreich, Niederösterreich und in der Steiermark, wo er nach Chrismanns Tod 1795 die von diesem begonnene Orgel in der Stiftskirche Rottenmann vollendete. Durch die Mitarbeit (u. a. an der Orgel in St. Florian) und mehrere Reparaturen an Orgeln Chrismanns konnte er Einblick in dessen Klangkonzept und damit auch weiterführende Erkenntnisse für seine eigene Arbeit gewinnen.

Sein Sohn
Simon Anton: * ca. 1781/82 (Ort?), † 29.2.1868 Buchholz bei Garsten, Oberösterreich/A. Orgelbauer.
Er war ab 1823 Mitarbeiter und später Nachfolger seines Vaters. War bei Peter Hötzl noch die spätbarocke Bautradition erkennbar, so wandte sich Simon Anton durch die Disposition von mehreren Charakterstimmen deutlich dem romantischen Klangideal zu.

Bruckner besuchte in Goisern gelegentlich Franz Xaver Perfahl, der ab 1864 bis zu seinem Tod 1883 dort Schullehrer war, und spielte die 1839 von Simon Anton Hötzl erbaute Orgel der katholischen Pfarrkirche. Die 1825 von ihm errichtete Orgel (II/17) der Ischler Stadtpfarrkirche St. Nikolaus spielte Bruckner nachweislich beim Kaiseramt am 4.10.1864. Möglicherweise hatte Bruckner sie schon zuvor, in den Tagen 6.–8.9.1863 im Zuge einer Sängerfahrt der Liedertafel „Frohsinn“ nach Ischl, an deren letzten Tag „die besten Kräfte der Liedertafel ‚Frohsinn‘ bei dem Hochamte in der Pfarrkirche mit[wirkten]“ (Chronik der Liedertafel „Frohsinn“, S. 84), kennengelernt und spielte sie in den darauffolgenden Jahren bei privaten – und daher nicht nachweisbaren – Besuchen seines Freundes Johann Nepomuk Attwenger. Die Orgel, von der Bruckner schon in einem Brief an Rudolf Weinwurm 1864 berichtet, sie sei „leidend“ (Briefe I, 641010/2), wurde 1868 von Anton Hanel umgebaut und 1888 durch ein neues Werk von Matthäus Mauracher ersetzt.

In den 1870er Jahren soll Bruckner laut Göll.-A. (3/1, S. 567–574) bei einigen mehrwöchigen Sommeraufenthalten in Kirchdorf an der Krems die 1829 von Simon Anton Hötzl errichtete Orgel (I/12) der dortigen Pfarrkiche gespielt haben. Ebenfalls laut Göll.-A. (IV/2, S. 190f.) soll Bruckner am 22.8.1884 bei einem Ausflug von Kremsmünster nach Wartberg die Orgel von Simon Anton Hötzl (errichtet 1853) in der dortigen Pfarrkirche gespielt haben. Laut Göll.-A. (2/1, S. 64) soll Bruckner außerdem um 1847 den Organisten Franz Trambauer (1775–1864) in Stift Admont besucht und dort die 1815 von Peter Hötzl grundlegend renovierte Chrismann-Orgel gespielt haben.

Literatur

MIRJAM KLUGER, KARL MITTERSCHIFFTHALER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.7.2019

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