Wildner, Johannes

* 5.3.1956 Mürzzuschlag, Steiermark/A. Dirigent, Violinist und Hochschullehrer.

Nach dem Studium (Violine, Dirigieren, Musikwissenschaft; Dr. phil. 1979) in Wien und Italien war er zunächst Mitglied verschiedener Orchester, zuletzt bis 1996 der Wiener Philharmoniker, und begann bereits 1984 seine Dirigentenkarriere als Leiter des Johann Strauß-Ensembles der Wiener Symphoniker. Nach Positionen als Chefdirigent der Staatsphilharmonie Košice in der Slowakei (1990–1993) und der Prager Staatsoper (1994/95) sowie als Erster Ständiger Dirigent der Oper Leipzig (1996–1998) war er 1997–2007 in Recklinghausen Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen, die er auch als Opernorchester des Theaters in Gelsenkirchen leitete. 2010–2014 wirkte er als Erster Gastdirigent des BBC Concert Orchestra in London, seit 2014 ist er Intendant des Festivals Oper Burg Gars sowie Professor für Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Auf das Programm seines Antrittskonzerts am 19.11.2015 setzte er das Konzert für Orgel, Streicher und Pauke in g-Moll von Francis Poulenc (1899–1963) und die Symphonie in E-Dur von Hans Rott. Neben zahlreichen Verpflichtungen als Operndirigent sowie in der Arena von Verona und bei österreichischen Festspielen (Mörbisch, St. Margarethen, Wels, Carinthischer Sommer) dirigierte er wichtige Konzertorchester in Europa und Asien, immer wieder auch mit Werken Bruckners am Programm, 2013 erstmals mit der 2012 revidierten Aufführungsfassung des Finales der Neunten Symphonie Bruckners von Nicola Samale, John A. Phillips, Benjamin-Gunnar Cohrs und Giuseppe Mazzuca. Er zählt – als ausgewiesener „Bruckner-Dirigent“ – auch zu den Editionsräten der neu konzipierten Anton Bruckner Urtext Gesamtausgabe (Editionsleitung Cohrs).

Wildner nahm über 100 CDs, DVDs und Videos auf, neben mehreren Opern v. a. Konzerte: darunter Bruckners Dritte (in allen Fassungen) und Neunte Symphonie (mit rekonstruiertem 4. Satz, Fassung Samale/Phillips/Cohrs/Mazzuca, Stand 1996) sowie Robert Schumanns Gesamtwerk für Klavier. Besonderes Augenmerk legt er auf selten gespielte Werke von u. a. Erich Zeisl (1905–1959), Joseph Marx (1882–1964), Johann Nepomuk David, Frédéric d‘Erlanger (1868–1943) und Walter Braunfels (1882–1954).

Schriften
Literatur

UWE HARTEN

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 5.3.2019

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Wildner, Johannes: 13263306X

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft