Lateinamerika (Rezeption)

Die erste belegbare Aufführung von Bruckners Musik außerhalb Argentiniens (wo beispielsweise die Vierte bereits 1910 und das Te Deum 1938 aufgeführt wurden) fand 1943 in Caracas statt, als das Orquesta Sinfónica de Venezuela die Dritte Symphonie spielte. Danach hörte man in Venezuela wenig von Bruckners Œuvre, obwohl es dort lange Zeit ein sehr gutes Symphonieorchester, ein sehr aktives Konzertleben und einen regen Besuch von Musikern mit international anerkanntem Ruf gab. Bruckners Werke erklangen nur ab und zu in Caracas und Venezuela. In den letzten Jahren aber führte der gebürtige kubanische Dirigent Eduardo Chibás (*?) mehrere Symphonien Bruckners auf. So spielte er mit dem Orquesta Sinfónica de Venezuela Aufnahmen der Achten am 10.11.2005 und der Neunten Symphonie am 7.6.2007 ein. Später interpretierte die Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolivar die Siebente zu verschiedenen Anlässen.

Aufführungen von Bruckners Musik in Kolumbien sind – ähnlich wie in Brasilien – nicht gut dokumentiert; Berichte über frühe Aufnahmen sind nur schwer zugänglich. Die verfügbaren Informationen lassen darauf schließen, dass der chilenische Musiker Francisco Rettig (* ?) eine grundlegende Rolle in der Verbreitung von Bruckners Œuvre in Kolumbien spielte. Als Dirigent des Orquesta Filarmónica de Bogotá führte Rettig die meisten Bruckner-Symphonien auf, woraufhin auch andere Dirigenten ihr Interesse auf Bruckner richteten. Die erste Aufführung der Vierten Symphonie mit dem Orquesta Filarmónica de Bogotá unter Rettig fand am 27.7.1991 statt. Weiters leitete er fünf Jahre später die Dritte (17.2.1996), die Fünfte (11.5.1996), die Sechste (10.8.1996) und die Erste Symphonie (21.9.1996), die Siebente am 27.8.1997, die Neunte am 13.6.1998 und die Achte am 14.4.2000. Außerdem führte dasselbe Orchester unter Eduardo Carrizosa (* ?) die Zweite Symphonie am 29.5.1999 und unter Lior Shambadal (* 1950) die Achte am 20.11.2009 auf.

In den übrigen Ländern Südamerikas, Zentralamerikas und der Karibik haben Aufführungen von Bruckners Werken nur gelegentlich stattgefunden. Als Gründe dafür könnten die technische Unausgewogenheit und die Limitiertheit der ausführenden Kräfte angenommen werden. Trotzdem gibt es einige herausragende Aufführungen, wie z. B. der Vierten Symphonie unter dem Argentinier Pedro Ignacio Calderón (* 1933) mit dem Orquesta Sinfónica de Puerto Rico in San Juan (Puerto Rico) am 11.10.1990, des Psalm 150 in Havanna (Kuba) mit Iván del Prado und dem Orquesta Sinfónica Nacional de Cuba am 16.6.1996, der Vierten und des Te Deum mit David Harutyunyan (* 1963) und dem Orquesta Sinfónica de Guayaquil in Ecuador am 31.8.2006 sowie die Aufführung und Aufnahme des Requiem in d-Moll (WAB 39) und des Te Deum mit Susana Acra-Brache (* 1972) und dem Orquesta In Art und dem Chor Grupo vocal Matisses in Santo Domingo (Dominikanische Republik) am 11.4.2010.

Das Interesse an Bruckners Musik nimmt in Lateinamerika tendenziell zu – ein Phänomen, das sich mit der verzögerten Entdeckung Gustav Mahlers in diesen Breiten vergleichen lässt. Die zunehmende Präsenz von Bruckner auf den Spielplänen, zumindest in wichtigen kulturellen Zentren, lässt den Schluss zu, dass die Zeit für Bruckner in Lateinamerika gekommen ist.

Lateinamerikanische Kritiken

Die chilenische Musikszene ist repräsentativ für die Situation in Lateinamerika und die kritischen Berichte in der 1945 gegründeten Revista Musical Chilena (RMCh) bilden die vorherrschenden Meinungen ab. Aus den Presseberichten darin und anderen Quellen geht hervor, dass sich die lateinamerikanischen Kritiker von den Meinungen Eduard Hanslicks und anderer Wiener Musikkritiker des 19. Jahrhunderts leiten ließen. Wieder und wieder finden sich Stereotype, Vorurteile und herablassende Kommentare über Bruckners Musik. Wenn auch der kritische Ton eines Hanslick, Gustav Dömpke, Max Kalbeck oder Richard Heuberger hier gemildert erscheint, blieb die grundsätzlich ablehnende Haltung bestehen, wie in den folgenden Beispielen erkennbar ist.

In einer der ersten Ausgaben der RMCh bedauerten die Herausgeber, dass es nur wenige Aufführungen von Werken Bruckners, Mahlers und anderer österreichischer oder deutscher Komponisten der Spätromantik gäbe (vgl. RMCh 1 [1945] H. 5). Einige Zeit, so scheint es, haben die chilenischen Dirigenten und Musiker diesen Ruf nicht gehört – vor allem was Bruckner betrifft. Tatsächlich dauerte es seit der Gründung des Orquesta Sinfónica de Chile 1941 weitere zehn Jahre, bis eine Bruckner-Symphonie zu hören war. Wie es scheint, fand die lateinamerikanische Premiere der Neunten im Mai 1951 in Santiago statt. Obwohl wir keine Berichte über die Aufnahme durch das Publikum haben, kennen wir durch die Presseberichte die eher feindselige Meinung der Kritiker. Daniel Quiroga (* 1914), Musikkritiker von El Debate, bezog sich auf die chilenische Erstaufführung der Dritten mit den Worten „musikalische Ideen von dubiosem Wert“ und „zu viele Wiederholungen, die in einen unnötigen Bombast führen“ (RMCh 12 [1958] H. 59, S. 79ff.). Der Komponist Carlos Riesco (1925–2007), der auch Kritiken für El Diario Ilustrado verfasste, meinte, dass die „ungezügelte Großspurigkeit“ der Vierten Symphonie „geradezu abscheulich“ wäre und dass „es keine Phrasen und keine Motive“ gäbe, „die nicht exzessive Wiederholung“ fänden. Das Resultat wäre nach Riescos Meinung „Monotonie statt eines bedeutungsvollen formalen Prozesses“ (RMCh 18 [1964] H. 89, S. 138).

Der negative Zugang der chilenischen Kritiker zu Bruckners Œuvre ist kein Einzelphänomen in Lateinamerika. Im Gegenteil, mit leichten Variationen lassen sich ähnliche Kritiken auch in anderen Regionen finden. Der bolivianische Komponist und Kritiker für La Razón, Mario Estenssoro (1907–1994), urteilte über Bruckners Zweite Symphonie: „nicht sehr inspiriert, dicht, schwer und ungemein lang“ (La Razón 5.11.1947). U. a. bezeichnete der Kritiker Francis Schwartz (* 1940) am 9.6.1973 im puertoricanischen englischsprachigen Magazin San Juan Star Bruckners Symphonien als „endlos“ und „einschläfernd“ (Thompson/Schwartz, S. 155).

Diese und weitere Äußerungen zeigen, dass die lateinamerikanischen Kritiker sich nicht davor scheuten, die Ansichten, die von Hanslick und seinen Apologeten in den 1880er und 1890er Jahren vertreten wurden, zu wiederholen. Einen anderen Ansatz brachte der puertoricanische Kritiker Donald Thompson (1928–2010), der die Aufführung der Vierten im Oktober 1990 rezensierte. Er stellte fest, dass Bruckners Werke noch nicht sehr oft zu hören gewesen seien und sich daher das Publikum erst an die Herausforderungen des Bruckner‘schen Œuvre gewöhnen müsse. Er notierte auch, dass die Probleme bei der Aufführung durch eine Unausgewogenheit der Streicher zustande gekommen waren (Thompson/Schwartz, S. 689). Ähnliche Beiträge, in denen die Kritiker mehr die Probleme der Aufführung und Rezeption herausstrichen, finden sich für die ersten Aufführungen von Symphonien Bruckners in Bolivien. In seiner Kritik über die Premiere der Zweiten Symphonie in La Paz schrieb Estenssoro u. a., dass „es nicht ratsam ist, ein Programm zu wählen, das außerhalb der technischen Möglichkeiten des Orchesters und der Aufnahmefähigkeit des Publikums liegt“. Er erklärte zudem, dass einerseits „nur ein erstklassiges Orchester dazu imstande ist mit den strukturellen Schwierigkeiten einer Bruckner Symphonie fertig zu werden“ und andererseits das bolivianische Publikum „erst langsam an die Komplexität von Bruckners Musik herangeführt werden muss“, bevor so ein Werk angesetzt werden kann (La Razón 5.11.1947).

In jüngster Zeit haben mehrere Kritiker einen objektiveren und offeneren Zugang zu Bruckners Œuvre gefunden. Als Teil dieses neuen Trends, welcher an die Frühzeit der Mahler-Rezeption erinnert, haben lateinamerikanische Kritiker, Musiker und auch das Publikum begonnen, Bruckners Beitrag zum symphonischen und vokalen Genre wertzuschätzen. In einigen Ländern ist bereits ein wachsendes Verständnis für Bruckners Werk erkennbar. Der mexikanische Kritiker Juan Arturo Brennan (* 1955) hat in seinem Land eine Pionierrolle in Sachen Bruckner übernommen. In der Mitte der 1990er Jahre schlug Brennan die (nicht zustande gekommene) Aufführung eines gesamten Bruckner-Zyklus vor, um den 100. Todestag des Komponisten zu begehen (Bruckner en Madrid, in: Reforma 7.8.1994). Die Aufführung eines kompletten Bruckner-Zyklus innerhalb einer Saison wurde bislang nicht unternommen – weder in Mexiko noch in den übrigen lateinamerikanischen Ländern –, aber heute nehmen mehr mexikanische Orchester Bruckner-Werke in ihre Spielpläne auf als je zuvor. Wie wenige seiner lateinamerikanischen Kollegen zeigte Brennan ein tiefes Verständnis für Bruckners Œuvre. Abgesehen von der objektiven und ausgewogenen Haltung seiner Kritiken, bereitet er das Publikum durch informative und sehr kreative Programmeinführungen vorbildlich auf Bruckners Werk vor.

Lateinamerikanische Bruckner-Dirigenten

Die allerersten Bruckner-Symphonien in Lateinamerika leiteten Richard Strauss, Clemens Krauss und Erich Kleiber auf ihren Argentinienreisen. Um 1940 begannen auch lateinamerikanische Dirigenten Bruckner-Werke aufzuführen:

Der in Deutschland geborene Dirigent und Komponist Teodoro Fuchs (1908–1969) studierte bei Krauss in Wien. 1933 floh er aus dem nationalsozialistischen Deutschland, emigrierte zuerst in die Türkei und von dort nach Argentinien, wo er jahrelang das Orquesta Sinfónica de Córdoba leitete. 1957 zog Fuchs nach Buenos Aires, wo er Dirigent des Orquesta de la Radio Nacional wurde. In Argentiniens Hauptstadt leitete er Mitte der 1950er Jahre die Uraufführungen der Neunten und Fünften Symphonie.

Der österreichische Dirigent und Komponist Erich Eisner (1897–1956) floh ebenfalls aus dem nationalsozialistischen Deutschland und siedelte sich in den 1930er Jahren in Bolivien an. Obwohl es Ähnlichkeiten zu Fuchs‘ Leben und Karriere gab, hatte Eisner viel mehr mit musikalischen Unzulänglichkeiten zu kämpfen. So bekam er nur geringe finanzielle Unterstützung und kaum Möglichkeiten, an ausreichend gute Musiker, Instrumente und Orchestermaterial zu kommen. Unter diesen Umständen scheinen die Aufführungen von Bruckners Zweiter, Dritter und Achter Symphonie in La Paz in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren durch Eisner äußerst bemerkenswert.

Der chilenische Dirigent Victor Tevah (1912–1988) spielte sowohl bei der Verbreitung des europäischen als auch des lateinamerikanischen Repertoires in seiner Heimat eine große Rolle. Die Anzahl der Kompositionen, die unter Tevah in Chile erstaufgeführt wurden, ist beachtlich – 200 Werke lateinamerikanischer und europäischer Komponisten. Zusätzlich zu seinem Schaffen in Chile dirigierte er auch Orchester in Brasilien, Venezuela, Argentinien, Mexiko und Puerto Rico. Unter seiner Leitung führte das Orquesta Sinfónica de Chile viele Werke österreichischer und deutscher Komponisten auf, u. a. 1951 Bruckners Neunte Symphonie in Santiago, welche die Erstaufführung des Werks in Lateinamerika gewesen zu sein scheint.

Der brasilianische Komponist Eleazar de Carvalho (1912–1996) machte sowohl in seiner Heimat als auch in den Vereinigten Staaten von Amerika Karriere. Viele Jahre war er künstlerischer Direktor des Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo. Er leitete das Orquestra Sinfônica Brasileira, das Orquestra Sinfônica de Porto Alegre sowie weitere wichtige brasilianische Orchester. Während der 1960er Jahre leitete er das St. Louis Symphony Orchestra. Er lehrte an der Juillard School und der Yale University School of Music. De Carvalho wurde in den 1970er Jahren die Kilenyi-Medaille der Bruckner Society of America für seine Verdienste um Bruckner verliehen. Sein Vorhaben, die gesamten Bruckner-Symphonien aufzuführen, wurde durch seinen Tod im Jahr 1996 vereitelt.

Der Argentinier Pedro Ignacio Calderón gehört zu jener Gruppe angesehener Dirigenten, die Bruckners Musik sowohl in ihrer Heimat als auch auswärts aufführten. Während seiner langen Engagements beim Orquesta Filarmónica de Buenos Aires, dem Orquesta Sinfónica Nacional und dem Orquesta Estable des Teatro Colón leitete er mehrere Aufführungen von Bruckner-Werken, u. a. den Psalm 150 im April 1980, die Messe in e‑Moll im November 1990, die Sechste Symphonie 1999 sowie die Neunte und das Te Deum im August 2001. Calderóns Aufführung der Vierten Symphonie mit dem Orquesta Sinfónica de Puerto Rico am 11.10.1990 war ein wichtiger Meilenstein in der Musikgeschichte des Landes.

Als erster lateinamerikanischer Dirigent, der ein Bruckner-Werk aufnahm, spielt Carlos Païta (1932–2015) eine wichtige Rolle in der Geschichte der Bruckner-Rezeption. Païta wurde in Argentinien geboren und ausgebildet und war dort auch als Dirigent tätig. 1968 zog er nach Europa, wo er 1982 mit dem London Philharmonic Orchestra Bruckners Achte aufnahm.

Ausgebildet in Italien und Deutschland leitete der chilenische Dirigent Francisco Rettig während der letzten 20 Jahre immer wieder Bruckner- und Mahler-Aufführungen in Lateinamerika und Europa. Als künstlerischer Direktor des Orquesta Filarmónica de Bogotá leitete er herausragende Aufführungen der meisten Bruckner-Symphonien, angefangen mit der kolumbianischen Erstaufführung der Vierten im Juni 1991.

In den letzten Jahren spielte der Mexikaner Carlos Miguel Prieto (* 1965) eine wichtige Rolle in der Verbreitung von Bruckners Œuvre in seinem Land. Als Geiger und Dirigent in Mexico City, an der Princeton und Harvard University in den Vereinigten Staaten von Amerika ausgebildet, wirkte Prieto als künstlerischer Direktor des Orquesta Sinfónica Nacional de México, des Orquesta Sinfónica de Xalapa sowie des Orquesta Filarmónica de la Ciudad de México und leitete weitere Orchester in den USA. Mit dem Orquesta Filarmónica de la Ciudad de México brachte er allein im Jahr 1999 drei Bruckner-Symphonien zur Aufführung. Zuletzt nahm Prieto mehrere Bruckner-Symphonien in sein Programm mit dem Orquesta Sinfónica de Xalapa auf.

Eduardo Chibás ist ein in Kuba geborener Dirigent, der auch Mathematik an der Columbia University in den USA studierte und seit 1971 in Venezuela lebt. Mit dem Orquesta Sinfónica de Venezuela nahm Chibás 2004–2007 in Lateinamerika erstmalig die Siebente, Achte und Neunte Symphonie Bruckners auf.

Zur jüngeren Generation lateinamerikanischer Dirigenten, die Bruckner in ihrem Repertoire haben, zählen die Brasilianer Cláudio Cruz (* 1967), Carlos Eduardo Moreno und Robert Minczuk (* 1967), die mexikanischen Musiker Enrique Diemecke (* 1955) und Juan Carlos Lomónaco (* 1969) sowie die aus der Dominikanischen Republik stammende Dirigentin Susana Acra-Brache, die 2010 mit der Kilenyi-Medaille der Bruckner Society of America für die Verdienste um Bruckners sakrale Musik in ihrem Land geehrt wurde.

Lateinamerikanische Aufnahmen von Bruckners Musik

Bruckner-Aufnahmen aus dem lateinamerikanischen Raum sind eher selten, was aber auch das übrige europäische Musikrepertoire betrifft. Da es für die lateinamerikanische Plattenindustrie relativ schwierig erscheint, mit den ausgezeichneten technischen und finanziellen Ressourcen der etablierten Labels in Europa und Nordamerika zu konkurrieren, favorisiert sie vor allem Repertoires und Märkte, die sich von jenen unterscheiden. Verständlicherweise haben sich die lateinamerikanischen Gesellschaften eher auf lokale Komponisten spezialisiert, die ihrerseits auf dem internationalen Markt eher wenige Chancen hätten. Trotzdem wurden in den letzten Jahren einige Aufnahmen von Bruckners Musik in Lateinamerika durch lateinamerikanische Dirigenten bzw. Orchester eingespielt: Achte Symphonie (London Philharmonic Orchestra, C. Païta, Lodia 1982), Siebente, Achte und Neunte Symphonie (Orquesta Sinfónica de Venezuela, E. Chibás, Mousike 2004, 2005, 2007), Requiem in d-Moll (WAB 39) und Te Deum (Orquesta In Art, Grupo vocal Matisses, S. Acra-Brache, Chorleiter: Pura Tavson; Produzent: Massimiliano Wax; CD und DVD einer Live-Aufnahme in der Regina Angelorum Kapelle in Santo Domingo, Dominikanische Republik, 11.4.2010).

Quellen und Bibliografien zur Bruckner-Rezeption in Lateinamerika

Diesen Beitrag ausgenommen wurde in Lateinamerika noch keine Forschung zur Bruckner-Rezeption getätigt. Daher gibt es derzeit auch keine vollständige Bibliografie zu diesem Thema. Berichte zu den Aufführungen europäischer Komponisten in Lateinamerika sind rar und Umfang bzw. Verbreitung betreffend eher limitiert. Das Periodikum RMCh, bis heute einzigartig in Lateinamerika, berichtet über Konzerte in Chile und manchmal auch in anderen lateinamerikanischen Ländern. Zudem enthält es durch zitierte Rezensionen aus Zeitungen auch kritische Auseinandersetzungen zur Rezeption und gewinnt dadurch an Bedeutung für die Forschung.

Literatur
  • Revista Musical Chilena [RMCh]. Santiago 1945ff.
  • RMCh 1 (1945) H. 5
  • La Razón 5.11.1947
  • RMCh 12 (1958) H. 59, S. 79ff.
  • RMCh 18 (1964) H. 89, S. 138
  • Alberto Calzavara, Trayectoria Cincuentenaria de la Orquesta Sinfónica de Venezuela, 1930–1980. Caracas 1980
  • Gabriel Saldívar, Bibliografía mexicana de musicología y musicografía. 2 Bde. Mexico 1991
  • Bruckner en Madrid, in: Reforma 7.8.1994
  • Donald Thompson/Francis Schwartz, Concert Life in Puerto Rico, 1957–1992: Views and Reviews. San Juan 1998
  • Cristian Gazmuri, 100 años de Cultura Chilena, 1905–2005. Santiago 2006
  • Juan Arturo Brennan, Pentagrama de letras. Mexico 2009
  • Miguel Ramirez, Erich Eisner, an Early Champion of Bruckner in Latin America, in: The Bruckner Journal 20 (2016) H. 3, S. 4–14
  • Mitt. Marta Lugo de Palacio, Buenos Aires
  • Mitt. Carlos Seoane, Bolivien (Mai 2010)

MIGUEL J. RAMIREZ

(Übersetzung: Andrea Partsch)

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 5.10.2020

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